SWR3 Gedanken

13APR2025
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Bejubelt haben sie ihn. Ihn beklatscht, gefeiert, seinen Namen gerufen. Die ganze Stadt war aus dem Häuschen. Die ganze Euphorie hat aber nicht mal eine Woche gehalten, dann wollten sie nichts mehr von ihm wissen. Wollten sogar seinen Tod.

Das ist Jesus passiert. An Palmsonntag, den Christinnen und Christen heute feiern, ist er in Jerusalem eingezogen. Als strahlender Held. Als Retter. Die Leute haben ihn gefeiert. Alle ihre Hoffnungen in ihn gesetzt. Und freitags nach diesem Sonntag hängt er Kreuz. Die Menschen wollten ihn tot sehen und haben das auch geschafft.

Heute wird keiner mehr ans Kreuz geschlagen. Aber, dass Menschen bejubelt und gefeiert werden und nach kürzester Zeit beschimpft, verspottet und auf Social Media an den Pranger gestellt werden, das gibt es heute fast jeden Tag.

Fußballer, die einen Lauf haben und bei denen es dann plötzlich nicht mehr läuft. Die ein Eigentor schießen, eine rote Karte bekommen oder sonst wie den Sieg der Mannschaft damit gefährden. Im Netz wird ihnen allzu oft sogar der Tod gewünscht.

Auch Politikern geht das manchmal so. Heute der erhoffte Messias, morgen der verhasste Versager. Und plötzlich bekommen sie Todesdrohungen..

Mir macht diese Entwicklung Angst. Die Leute wollen doch bloß ihren Sport machen oder sich engagieren. Dass sie deswegen manchmal sogar mit dem Tod bedroht werden, das ist einfach nicht tragbar. Gleich, was sie gemacht haben.

Jesus hat gewusst, was auf ihn zukommt in dieser Woche vor Ostern. Er hat davor auch Angst gehabt. Aber er hat es mit Absicht ausgehalten, weil er wusste, dass er weiter in Gottes Hand ist. Mir hilft diese Vorstellung. Wir alle sind in Gottes Hand, im Jubel und im schlimmsten Moment. Er hält uns fest.

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