SWR4 Abendgedanken
Anna Görder:
Was sagt uns die Bibel eigentlich heute noch? – Ich habe mir zusammen mit Konfirmandinnen und Konfirmanden Gedanken gemacht: Warum ist das, was in der Bibel steht, eigentlich immer noch wichtig? Hören Sie, was zwei Konfirmanden aus der Tübinger Nordstadt dazu zu sagen haben:
Konrad:
„Jesus hat einmal gesagt: „Liebe deinen Mitmenschen genauso, wie du dich selbst liebst.“ Und er hat gemeint: Sogar, wenn du den gar nicht gut kennst oder ihn nicht mal leiden kannst. Ich glaube, Jesus meint: Es ist die Liebe, die das Leben reicher macht. Und gerechter.
Vielen Menschen geht es heutzutage schlecht! Besonders, wenn sie arm sind. Oder die vielen Krisen auf der Welt machen ihnen so viel Angst, dass sie sich am liebsten verkriechen möchten.
Dabei geht es gemeinsam viel besser! In der eigenen Familie erleben wir das oft: Zeit füreinander, Geborgenheit und ein liebevolles Miteinander. Die Liebe ist das Bindeglied zwischen den Menschen. Ich finde: Wir sollten diese Liebe auch hinaustragen in die Welt. Auch zu Menschen, die wir weniger gut leiden können. Auch wenn Menschen anderer Meinung sind als wir, selbst wenn sie andere Lebewesen oder die Umwelt weniger schätzen, haben sie die gleiche Würde.
Aber trotzdem können wir ja die schlechten Seiten nicht einfach übergehen. Man muss auch darüber reden. Denn wir müssen zusammen Wege raus aus Ungerechtigkeit und Hass finden. Über allem steht die Liebe zum Nächsten. Wenn wir im anderen Menschen Gottes geliebtes Kind sehen, bleibt die Liebe die Überschrift über allem.
Clara:
In der Bibel steht „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein.“ (Offenbarung 21,4) Klingt das nicht wunderbar? Mich fasziniert der Gedanke, dass Gott will, dass irgendwann niemand mehr leiden muss. Und wenn es Gott nicht gefällt, wenn Menschen leiden, dann will ich auch mithelfen, damit es anderen wieder besser geht.
Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass Menschen sich nicht so recht trauen, anderen zu helfen. Vielleicht haben sie irgendwann schlechte Erfahrungen gemacht… Wenn ich jemandem eine Freude gemacht habe oder helfe, dann haben die sich immer gefreut! Ich bin sicher: Wenn man sich einmal traut zu helfen, dann macht man es immer wieder. Damit es irgendwann wahr wird, dass es kein Leid und keinen Schmerz mehr gibt. Und Gott hat ja versprochen, dass er auch mithilft!