SWR3 Gedanken

11APR2025
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Unser Befreiungsfest Pessach sticht als einzigartiges Ereignis hervor. Weil Generationen zusammenkommen, um sich die Geschichte vom Auszug aus Ägypten zu erzählen, vom beschwerlichen Weg aus der Sklaverei in Richtung Freiheit und selbstbestimmtes Leben. Zum Pessach-Seder sind uns nicht nur vertraute Familienangehörige und gute Freunde willkommen, sondern auch Fremde.

Im Verlauf des Abends lesen und hören wir, dass von uns erwartet wird, uns so zu fühlen, als ob wir selbst gerade auf der Flucht seien und Ägypten verlassen hätten. Wir sollen uns dabei Gedanken machen über den Sinn und den Wert von Freiheit. Wir sollen uns dabei als Einzelperson sehen, aber vielmehr als eine Gemeinschaft. Allein und als Einzelperson hätten wir nach unserer Befreiung aus der Sklaverei und auf der Flucht vor den Ägyptern vielleicht keinen Fuß in das Schilfmeer gesetzt. Aber als Gemeinschaft eben schon. Pessach ist so gesehen auch die Geburtsstunde unseres Volkes. Durch das gemeinsame Befreit-Werden, durch das Teilen von Schlüsselerfahrungen wie des kollektiven Ziehens durch das Schilfmeer, dessen Wasser sich geteilt haben. Wie viele Generationen unseres jüdischen Volkes mussten – um ihr Leben zu retten – durch so ein Schilfmeer ziehen!

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