SWR Kultur Wort zum Tag
Am 4. April 1968 wurde die Welt durch den gewaltsamen Tod von Martin Luther King erschüttert. Ein Mann, der mit seinem unerschütterlichen Glauben und seiner Vision von Gerechtigkeit und Gleichheit für alle Menschen in die Geschichte eingegangen ist. Heute möchte ich nicht nur an sein Leben erinnern, sondern auch an seinen größten Traum, der weit über die Grenzen der afroamerikanischen Gemeinschaft hinausreicht.
Martin Luther King hat von einer Welt geträumt, in der Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden. In seiner berühmten Rede hat er von einer Zukunft gesprochen, in der Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen erfahrene Realität sind. „I have a dream“ – ich habe einen Traum. Und dieser Traum war nicht nur ein Wunschdenken; es war eine tief verwurzelte Hoffnung, die er aus seinem Glauben an Gott und die Menschheit gezogen hat.
King hat fest daran geglaubt, dass jeder Mensch das Potenzial hat, zu gesellschaftlichen Veränderungen beizutragen. Sein Glaube war eine treibende Kraft in seinem Leben und Wirken. Er hat sich selbst als Werkzeug Gottes gesehen, um Liebe und Frieden zu verbreiten – auch in Zeiten des Hasses und der Gewalt. Diese Überzeugung hat ihm den Mut gegeben, gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen und für die Rechte der Unterdrückten einzutreten.
Heute stehen wir meines Erachtens vor Herausforderungen, die Kings Botschaft von Hoffnung und Einheit erneut ins Licht rücken. Rassismus, Ungleichheit und Spaltung sind nach wie vor präsent – nicht nur in den USA, sondern weltweit. Doch Kings Traum hat nichts an Strahlkraft verloren. Im Gegenteil. Aber es liegt an jedem einzelnen, zu der Verwirklichung dieser Vision beizutragen.
In einer Zeit, in der Spannungen in der Gesellschaft zunehmen, lässt sich Kings Botschaft als starker Leitfaden nutzen: Brücken bauen statt Mauern! Den Dialog suchen und Verständnis füreinander entwickeln! Jeder kleine Schritt in Richtung Toleranz und Mitgefühl zählt.
Kings Glaube lehrt mich auch heute noch eine wichtige Lektion: Veränderung beginnt im Herzen eines jeden Einzelnen. Wenn wir bereit sind, unsere Vorurteile abzubauen und andere Perspektiven zuzulassen, können wir gemeinsam eine bessere Welt schaffen. Dass der Traum von Gerechtigkeit und Gleichheit, Frieden und Versöhnung endlich Wirklichkeit wird.
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