Anstöße SWR1 RP / Morgengedanken SWR4 RP
Keine Panik! Tief durchatmen! Das sag ich mir manchmal selbst, wenn ich merke, dass mich Unruhe und Angst packen. Zum Beispiel, wenn die Dinge, die ich dringend zu erledigen hab, einfach zu viel werden und wie ein Berg vor mir stehen. In letzter Zeit hat mich auch die politische Lage in unserem Land und auf der Welt in größere Unruhe versetzt. Wie soll das weitergehn mit diesem US-Präsidenten, der so unberechenbar und ohne Mitleid handelt? Und wie soll das weitergehn in unserem Land, in dem die rechtsextremen Kräfte immer stärker werden? Ich spür manchmal, dass ich bei all den angstvollen Gedanken flacher und schneller atme und mein Herz rascher klopft. Es hilft dann wirklich, mir zu sagen: Keine Panik! Tief durchatmen!
Die Fastenaktion der evangelischen Kirche in diesem Jahr gefällt mir deswegen besonders gut. Das Motto lautet: Luft holen! 7 Wochen ohne Panik. Ja, das will ich auch in den nächsten Wochen bis Ostern ganz bewusst und immer wieder tun: Tief Luft holen, mich aufrichten, durchatmen, wieder Ruhe zurückgewinnen. Ich glaube, dass mir auch mein Glaube dabei helfen kann. Gott ist an meiner Seite, auch wenn ich Angst habe, wenn sich meine Kehle zuschnürt. „Fürchte dich nicht!“ sagt Gott und sagt auch Jesus immer wieder. Schon in der Schöpfungsgeschichte der Bibel heißt es: Gott formte den Menschen und blies in seine Nase den Lebensatem (vgl. Genesis / 1 Mose 2,7). Und von Jesus wird erzählt: Er haucht seine Jünger an und sagt zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! (vgl. Johannes-Evangelium 20,22)
Bibellesen, beten und meditieren: Auch das hilft mir, weniger Panik zu haben. Und wenn ich dann Ruhe zurückgewonnen habe, kann ich auch wieder besser denken und handeln. Auch gegen die Angst: Schritt für Schritt kann ich dann dringende Dinge erledigen. Oder mich engagieren gegen Hassrede und Rechtsextremismus. Ohne Panik und mit neuem Lebensatem.
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