SWR3 Gedanken

11FEB2025
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Meine Nummer eins der komischen Fragen an junge Eltern ist „Und seit wann läuft der Kleine schon?“ Ich denke da immer „ja, keine Ahnung.“ Es gibt nicht den Tag X, an dem mein Kind laufen kann. Mir ist schon klar, die Leute meinen es nur gut, aber es dauert Wochen oder Monate vom ersten Hochziehen an der Sofakante bis hin zu den ersten eigenen Schritten an Mamas Hand.

Laufen lernen ist ein langer Prozess. So wie vieles andere, das man im Leben lernen kann. Eine neue Sprache, Selbstbewusst sein oder einen Fehler zugeben. Immer, wenn man was lernt, gehört Stolpern und Hinfallen genauso dazu wie Aufstehen. Von heute auf morgen? Das klappt nur selten.

Bei Kindern ist es bewundernswert mit welcher Energie sie neues lernen und nicht aufgeben, wenn etwas nicht klappt oder sie hinfallen. Erst das große Geschrei, dann für ein paar Minuten auf Mamas oder Papas Schoß getröstet werden und weiter geht’s!

Übrigens, wenn ich meine Frau beobachte, wie sie mit unserem Kleinen laufen lernt, da begreife ich: genauso stelle ich mir Gott vor: wie eine Mutter, die ihr Kind beim Laufen lernen unterstützt. Die Mut zuspricht, wenn das Selbstvertrauen fehlt und sich nicht von mir abwendet, wenn ich was falsch gemacht habe, sondern im Gegenteil. Gerade wenn ich scheitere bleibt Gott an meiner Seite, tröstet mich und gibt mir Mut weiter zu machen. Da kann es mich noch so oft auf die Schnauze legen. Gott gibt mir Kraft zum Aufstehen und Weitergehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41545
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