SWR3 Gedanken

10FEB2025
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Wahlplakate, wo immer man hinschaut. An jeder Straßenlaterne kleben Namen, Gesichter, Forderungen und Versprechen für die Zukunft. An dem einen, mit nur einem Wort drauf, bleib ich immer wieder hängen. Zuversicht. Mein erster Gedanke dazu: „Naja, so einfach ist Politik auch wieder nicht. Wie kann ein junger Mensch angesichts der Klimakrise zuversichtlich sein? Oder wenn das Geld am Ende des Monats nie reicht.“

Aber im zweiten Moment denk ich: „Eigentlich ein starkes Wort.“ Schon klar, dass sich unsere ganzen Probleme nicht mit einem Wort lösen lassen. Aber vielleicht kann ja ein Wort doch den entscheidenden Unterschied machen.

Ich kenne eine Menge Leute, die wirklich Probleme haben und trotzdem noch zuversichtlich sein können. Leonie zum Beispiel, die seit Monaten nach einer bezahlbaren Wohnung sucht und schauen muss, wie sie ihr Studium ohne Bafög finanziert. Oder Tarek. Er ist seit drei Jahren in Deutschland und sucht unermüdlich einen guten Job. Beide geben nicht auf.

Und mir fällt auch das Beispiel von Josua aus der Bibel ein. Er steht vor einer Mammutaufgabe und hatte riesige Zweifel, ob er das schafft. Da sagt Gott zu ihm: „Sei mutig und stark! Fürchte dich nicht und hab keine Angst, ich bin mit dir.“ So schafft es Josua, zuversichtlich zu bleiben. Und ich merke mir den Satz auch, denn ich bin überzeugt: Gott hat diese Message nicht nur für Josua. „Sei mutig und stark. Ich bin mit dir.“, das sagt Gott auch zu Leonie, Tarek und mir.

Natürlich, der Blick in die Zukunft macht mir auch manchmal Angst. Aber ich bin der Zukunft nicht hilflos ausgeliefert, niemand ist das. Wenn wir eines nicht verlieren: Zuversicht.

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