SWR4 Abendgedanken
Der Tag gestern heißt in der kirchlichen Tradition Mariä Lichtmess und ist das offizielle Ende der Weihnachtszeit. Auch für mich. Und mein Lichterkettenwirrwarr. Seit gestern steht meine Kiste mit den Christbaumkugeln und der Lichterkette nun endlich wieder auf dem Dachboden. Die übrige Weihnachtsdeko habe ich schon längst aufgeräumt. Aber was ich immer bis zum letzten Moment hinausschiebe, ist das Aufwickeln der Lichterkette. Die kommt zwar schon in der zweiten Januar-Woche grabsch grabsch vom Baum runter.
Aber das ordentliche Aufwickeln muss dann noch eine Weile warten – bis Mariä Lichtmess. Die Lichterkette und ich, wir verwickeln uns jedes Jahr aufs Neue in ein nahezu hoffnungsloses Durcheinander, und die Lichter der Weihnacht verwandeln sich in ein lästiges Kuddelmuddel. Ich habe mir schon kleine Lehrfilme im Internet angeschaut und versucht, damit zu kapieren, wie man so eine Lichterkette daran hindern könnte, sich zu verwirren. In dem Lehrfilm sieht das immer ziemlich einfach aus. Im wirklichen Leben ist das Einpacken der Lichterkette vom Weihnachtsbaum für mich jedes Jahr ein Geduldsspiel.
Das passt für mich zu dem, was ich aus der Weihnachtszeit mit in den Alltag herübernehme: Das Glitzern und Leuchten von Lichterketten und Christbaumschmuck ist stimmungsvoll und freundlich.
Aber so richtig komplett wird es doch erst dadurch, dass es gelingt, die Stimmung mitzunehmen und geduldig zu entwirren, was sich nach Weihnachten wieder als kompliziert herausstellt. Das gilt für das Alltagsleben im Allgemeinen und für meine Lichterkette im Besonderen.
Es kann schon mal eine Stunde dauern, bis ich die Kette endlich einigermaßen gleichmäßig aufgewickelt und in der Kiste verstaut habe. Und eine Zeitlang habe ich dann das Gefühl, dass ich jetzt etwas von der aufgeräumten und feierlichen Weihnachtsstimmung in den Rest des Jahres mit herübergerettet habe.
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