Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW
1. Februar. Sind Sie schon voll drin oder ist das Jahr 2025 immer noch neu für Sie?
Für viele sind Weihnachten und Silvester die wichtigsten Einschnitte des Jahres. Macht ja auch irgendwie Sinn. Für andere sind es eher besondere Ereignisse. Geburtstage, Ferien, Urlaube.
Wieder andere denken und planen von Tag zu Tag oder von Wochenende zu Wochenende. Wie wir unsere Zeit einteilen und wie wir Zeitabschnitte wahrnehmen, das hängt von vielem ab: von der Lebenssituation, vom Zeitempfinden usw.
Für mich ist der Februar noch der Anfang des Jahres. Ich denke tatsächlich stark in Jahreszyklen, unterbrochen von Geburtstagen meiner Lieben, Urlauben und dem Kirchenjahr.
Das Kirchenjahr beginnt immer am ersten Advent – ist also schon einen Monat älter. Der Februar ist innerhalb des Kirchenjahres eine Übergangszeit von den Festtagen und Festzeiten rund um die Geburt Jesu hin zur Passion, der Zeit, in der wir uns an den Leidensweg Jesu und dann mit Karfreitag und Ostern an die Kreuzigung und Auferstehung Jesu erinnern.
Andere rechnen eher in Karnevalsphasen – jetzt sind wir in der närrischen Zeit – und das schon seit dem 11. November und bald, am Aschermittwoch, ist alles vorbei.
Worauf ich hinaus will: Zeit ist relativ. Ich finde diesen Gedanken immer wieder hilfreich. Nicht nur, aber auch, wenn ich an den Tod denke. Dieser Gedanke ist für mich verbunden mit der großen Ewigkeit Gottes. Der Satz: „1000 Jahre sind vor Gott wie ein Tag“, ist dann eine weitere Perspektive auf die Zeit und ja - mir gibt es Hoffnung. Dass alles, was ist, und auch, was mit unserer Zeit vergeht – in Gottes Ewigkeit – in seiner Zeit geborgen ist.
Meine Vergänglichkeit und die kurze Zeit, die ich mit meinen Lieben hier auf Erden leben darf, schmerzt mich. Aber das ist nicht alles.
Da gibt es eben noch die Zeit Gottes. Die Zeit, in der wir mit Gott sein werden, zusammen und in Ewigkeit. Nicht als Floskel, als vertröstende Ausrede, um unsere begrenzte Zeit nicht wahrhaben zu wollen, sondern als tief empfundener Glaube an die Ewigkeit. In Gemeinschaft. Mit Gott und den Menschen.
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