SWR3 Gedanken

26JAN2025
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Unser Kühlschrank ist kaputt. Deshalb muss ein neuer her – und zwar schnell! Im Netz gibt es so viele verlockende Sparangebote – aber stopp, ganz so einfach will ich‘s mir nicht machen. Einen Kühlschrank brauchen wir jeden Tag, der muss schon gut sein. Ein Impulskauf ist also ausgeschlossen! Denn was mir wichtig ist und meinen Alltag derart beeinflusst, das braucht eben Zeit und gute Vorüberlegungen.

Wie mit meinem Kühlschrank werde ich es auch mit meiner nächsten Entscheidung handhaben. Die ist viel wichtiger und reicht viel weiter: Meine Wahlentscheidung. Im Februar steht die Wahl des Bundestags an. Es wird gewählt, wer die nächsten vier Jahre unser Land regiert. Deshalb: Stopp, ganz so einfach will ich‘s mir nicht machen. Ich will mich nicht von reißerischen Schlagzeilen im Netz locken lassen; will mich nicht von hohlen Versprechungen lenken lassen. Ich schau mir genau an, was die Parteien planen und ihre Kandidatinnen versprechen. Ich will auf keinen Fall eine Impulswahl! Keine Wahl aus Wut, Zorn oder Trotz heraus. Deshalb überlege ich mir gut: Was ist mir besonders wichtig für unser Land? Ich erwarte als Bürgerin Deutschlands, dass die Politik die vielen unterschiedlichen Menshcen zusammenhält;  als Mutter erwarte ich, dass an Nachhaltigkeit und Bildung gedacht wird; und als Christin ist es mir wichtig, dass besonders die in den Blick genommen werden, die unsere Hilfe brauchen. Ich informiere mich genau, welche Partei sich für diese Punkte engagiert. Ich lasse mir für diese Entscheidung Zeit – sehr bewusst sehr viel mehr Zeit als für meine Kühlschrankentscheidung. Alles andere wäre absurd. Denn hier gilt ganz besonders: „Was mir wichtig ist und meinen Alltag derart beeinflusst, das braucht eben Zeit und gute Vorüberlegungen.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41465
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