Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

In den Urlaub fahren ist schön. Aber Tage wie heute, die Anreise- und Abreisetage, die sind oft schrecklich. Hitze und Stau, quengelnde Kinder auf dem Rücksitz, die Strecke nimmt und nimmt kein Ende und wie die Kinder denkt man schon morgens bei der Abfahrt – hoffentlich sind wir bald da. Anreisetage sind irgendwie verlorene Urlaubstage.
Besser geht’s, sagen die Verkehrsexperten, wenn man ab und zu Pause macht. Ein kleines Städtchen unterwegs,
in dem man sich die Beine vertreten und einen Kaffee trinken kann, ein Plätzchen, wo die Kinder für eine Viertel Stunde kicken können, eine Wiese für ein Nickerchen im Schatten von Apfelbäumen. Dann ist auf einmal auch die Anreise kein verlorener Urlaubstag sondern schon ein erster Erlebnistag. Wenn sie jetzt gerade unterwegs sind in den Urlaub, vielleicht nehmen Sie ja mal den Autoatlas und schauen, wo auf ihrer Strecke so eine Gelegenheit für eine Pause sein könnte.
An eine besondere Gelegenheit zum Pause machen möchte ich sie heute Morgen noch erinnern: Das sind die Autobahnkirchen. Hier in unserem Sendegebiet gibt es fünf oder sechs. Eine besonders schöne ist die Emmauskapelle an der Autobahn Stuttgart/Singen bei der Raststätte Hegau. Da kann man durchatmen, ein bisschen Ruhe finden, Kraft tanken für den Tag – und manchmal sogar: Gott begegnen.
Daran erinnert schon der Name: Emmauskapelle. Nach Emmaus waren zwei Männer unterwegs, erzählt die Bibel. Allerdings nicht in den Urlaub, sondern im Gegenteil: die bei-den mussten zurück in ihren Alltag. Erschöpft und schockiert: Sie hatten auf Jesus gehofft und waren enttäuscht von seinem kläglichen Ende. Jetzt wussten sie nicht recht, wie es weitergehen sollte. Und dann begegnet ihnen jemand, den sie gar nicht kennen, der spricht mit ihnen, zeigt ihnen neue Möglichkeiten, die sie vorher nicht sehen konnten. Und später begreifen die beiden: da ist uns
Gott selbst begegnet.
An diese Geschichte erinnert die Emmauskapelle an der A 81. Wie man da heute Gott begegnen kann? Ich bin ihm begegnet, als ich dort in dem Buch gelesen habe, in das Besucher ihre Gedanken und Wünsche und Gebete eintragen können. „Wie gut, dass Du mir jemanden geschenkt hast, der mich begleitet“, stand da. „Danke!“ Da habe ich auf einmal gemerkt, wie viele Menschen mich begleiten und wie dankbar ich dafür sein kann. Ich meine bis heute: da ist mir Gott begegnet und hat mir die Augen aufgemacht – in der Emmauskapelle an der Autobahn.
Wenn Sie jetzt unterwegs sind in den Urlaub: Vergessen Sie nicht, Pause zu machen! Kommen Sie gesund wieder und: behüt Sie Gott. https://www.kirche-im-swr.de/?m=4142
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