Anstöße SWR1 RP / Morgengedanken SWR4 RP

21JAN2025
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Haben Sie Ihren guten Vorsatz fürs neue Jahr bis heute durchgehalten? Bei mir hat das nie funktioniert. Im letzten Jahr zum Beispiel: Ab Neujahr wollte ich mehr nach draußen gehen. Wollte sportlich aktiv sein. Anfangs hat das auch wunderbar geklappt. Drei Wochen später war dann aber alles wie früher. Ich bin einfach zuhause geblieben, weil's da gemütlicher war und nicht so kalt. Der gute Vorsatz hat sich in Luft aufgelöst.

Dieses Jahr wollte ich mir den Frust ersparen und mir überhaupt keinen Vorsatz machen. Kurz vor Weihnachten haben wir dann in einer Gruppe über einen weihnachtlichen Text aus der Bibel gesprochen. Die Hirten erzählen da von ihrer Begegnung mit dem Christuskind in der Krippe. Im Text heißt es: „Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde“ (Lukas 2, 18). Da hat ein Mann aus unserer Runde gesagt: „Ich bin schon so alt, aber ich kann immer noch staunen über alles Schöne, was Gott mir schenkt“. Die Augen des Mannes strahlten. Im Leuchten seiner Augen habe ich sogar eine echte jugendliche Freude gespürt.

Wieder öfter staunen! „Das kann mein neuer Vorsatz fürs neue Jahr sein“, habe ich gleich gedacht. Und war fasziniert von diesem schönen Gedanken. Natürlich wird es in meinem Alltagstrott immer wieder Dinge geben, die ich nicht bemerke. Vielleicht weil sie für mich selbstverständlich sind. Aber trotz allem will ich wieder staunen können über unverhoffte Begegnungen oder gute Gespräche.  Über ein freundliches Wort, das jemand zu mir sagt. Einfach so. Und in allem sehe ich dahinter auch die Handschrift Gottes, der mir das alles schenkt.

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