SWR3 Gedanken

01JAN2025
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Wir Menschen sind alle aus Sternenstaub. Das hört sich etwas esoterisch an, ist aber wissenschaftlich anerkannt. Nach dem Urknall sind die ersten Gas-Sterne entstanden - so etwas wie kosmische Kraftwerke, in denen sich chemische Elemente bilden konnten. Wenn so ein Stern explodiert, wird das ganze Material ins All geschleudert und trifft dort irgendwo auf Reste anderer Explosionen. Daraus werden neue Himmelskörper und letztlich auch alles, woraus die Erde besteht. Egal ob Steine, Insekten Menschen oder Pflanzen, wir sind alle aus dem gleichen Material - faszinierend.

Wenn ich mir das bewusst mache, dann fühle ich mich nicht nur mit dem Universum verbunden, sondern auch mit allem, was mich hier umgibt. Und das macht wieder mal deutlich, dass wir Menschen alle die gleiche Würde haben, uns also gleich behandeln sollten, und ebenso die Natur.

Der Astrophysiker Heino Falcke hat viel über die Entstehung des Universums geforscht. Er sagt: „Wenn ich frage: Wo kommt das alles her? (…) Dann komme ich vielleicht zum Urknall - aber wo kommt der her? Und wo kommen die Regeln her, aus denen alles entstanden ist? Und diese Grundfragen, die kann die Naturwissenschaft einfach nicht beantworten.“

Wenn ich an diesen unbeantworteten Fragen nicht verzweifeln möchte, dann kann ich eine Grundentscheidung treffen. Nämlich die, dass ich darauf vertraue, in guten Händen eines Schöpfers zu sein. Heino Falcke hat diese Entscheidung getroffen und ist froh darüber. Denn deshalb kann er voller Überzeugung sagen: „Ja, wir sind rein physikalisch gesehen eine Ansammlung von Sternenstaub. Aber mit unserem „Ja“ zum Schöpfer sind wir geliebte Krümelchen im All.“

 

Heino Falcke zitiert nach: SWR Kultur „Zum Feiertag Christi Himmelfahrt“ vom 18.05.2023. Interview mit Heino Falcke. (https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=37680) am 17.12.2024

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41317
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