SWR4 Abendgedanken

06JAN2025
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Rassel, Fläschchen und ein Schnuller … wären das nicht die viel passenderen Geschenke für ein Neugeborenes gewesen? Also passender als Gold, Weihrauch und Myrrhe – heute ist der 6. Januar – Dreikönigstag.“

Ob es nun Könige waren oder so etwas wie gelehrte Leute – Sterndeuter aus dem „Morgenland“. In der Bibel steht, dass sie aus fernen Ländern gekommen sind, um das neugeborene Jesuskind zu finden. Ein Stern, ein himmlisches Zeichen hatte sie geführt bis nach Bethlehem.

Dort haben Sie das Neugeborene in einem Stall gefunden und haben genau diesem Kind ihre drei Geschenke mitgebracht: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Drei Geschenke, die zu der damaligen Zeit sehr symbolisch waren. Und für die es auch im Laufe der Zeit ganz verschiedene Deutungen gegeben hat: Gold, das Geschenk für einen von Gott geschickten König. Myrrhe – eine Heilpflanze, ein Geschenk für einen Arzt. Und Weihrauch, das Geschenk für einen Priester.

Auf jeden Fall königliche Geschenke für einen besonderen König. Andere hätten vielleicht wirklich Rassel, Fläschchen und Schnuller mitgebracht, aber diese drei wussten es besser.

Sie haben es irgendwie verstanden, dass dieses kleine Kind, etwas ganz Besonderes war. Und ich kann mir vorstellen, dass sie froh waren, dass sie es überhaupt bis zum Jesuskind geschafft haben. Denn das war sicher nicht selbstverständlich. Sie waren ja „Ausländer“ aus fernen und fremden Ländern. Aber sie durften kommen.

Genauso wie die einfachen Hirten, die vor ihnen beim Jesuskind gewesen sind. Das waren die ärmsten der Armen zur damaligen Zeit. Ihnen sind die Engel erschienen und haben sie zu dem Stall geschickt. Für mich bedeutet der Dreikönigstag, dass Gott für alle Menschen Mensch geworden ist. Dass er nicht nur für die reichen, weißen Mitteleuropäer Mensch geworden ist, sondern für alle Menschen. Nicht nur für die, die es sich leisten können, sondern für alle Menschen. Egal, was jemand beruflich macht. Egal, was für eine Hautfarbe jemand hat. Egal, wo jemand herkommt. Egal, was jemand bisher gemacht hat.

Gott ist Mensch geworden, um uns allen nahe zu sein.

Deshalb freue ich mich, wenn ich gerade irgendwo die Sternsinger laufen sehe, weil das da ein bisschen spürbar wird. Sie laufen von Haus zu Haus. Erzählen die Geschichte und lassen ihren Segen da. Christus segne dieses Haus. Auch in diesem noch jungen Jahr 2025.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41298
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