SWR3 Gedanken

11DEZ2024
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„Stronger than bombs“ – stärker als Bomben, so heißt die Ausstellung, die bis vor kurzem in der Dresdner Frauenkirche zu sehen war. Rund 20 großformatige Fotos aus verschiedenen ukrainischen Städten waren da zu sehen. Ein Projekt eines grenzüberschreitenden Netzwerks von Foto-Journalistinnen und Journalisten. Die Bilder zeigen zerstörte Kirchen und Kulturbauten. Und sie zeigen die Gesichter von Menschen, die dort in und mit dem Krieg leben. Und die um Normalität kämpfen. Um zu überleben. Physisch und seelisch.

Mein Lieblingsfoto: Eine Aufnahme in einer U-Bahnstation, die auch als Schutzbunker dient. Jemand hat Musik und Boxen mitgebracht. Und viele Leute sind hierher zum Tanzen gekommen. Sie bilden Paare und tanzen. Und haben ein Lächeln im Gesicht. Diese kurze Zeit voller Lebensfreude ist auf dem Foto spürbar.

Die Dresdner Frauenkirche ist aus dem Schutt und den Trümmern ihrer Zerstörung durch den letzten Krieg in Deutschland erbaut worden. Seither ist sie ein Hoffnungszeichen: Frieden ist möglich. Auf besondere Weise hat die Ausstellung das Kriegsgeschehen in der Ukraine mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche verknüpft. Und die für viele auch heute noch ein Wunder. Auf dass es auch für die Menschen in der Ukraine ein Wunder geben wird. Und sie auf den Straßen tanzen. Ohne Gefahr. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=41182
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