SWR3 Gedanken
In wenigen Tagen sind die sozialen Medien wieder voller Jahreszusammenfassungen. Einer der ersten Rückblicke, den ich sogar ganz persönlich erhalte, ist Spotify Wrapped. Auf ein paar Slides sehe ich dann, welche Songs im Jahr rauf- und runtergelaufen sind.
Das ist immer ein Highlight für mich, weil es mich an Lieder vom Jahresbeginn erinnert, die ich längst vergessen habe. Außerdem zeigt es mir, wie ich dieses Jahr drauf war. Es gibt mir einen kleinen Einblick in meine Stimmung und meine Erlebnisse: Lief viel aggressive Musik oder entspannter Folk? Lovesongs oder Weltschmerz-Balladen? Natürlich habe ich eine Ahnung, aber ich bin jedes Jahr aufs Neue an manchen Stellen überrascht.
Manchmal hätte ich auch neben einer musikalischen Zusammenfassung ein Wrapped up für die Erlebnisse aus diesem Jahr. Wenn ich auf dieses Jahr zurückschau, dann fallen mir zuerst die nicht enden wollenden politischen und globalen Krisen ein. So ein Wrapped für meine Erlebnisse würde mir aber vielleicht viel mehr schönen und lebenswerten Momente im Jahr zeigen: die wunderschöne Hochzeit, bei der ich zu Gast war, das erste Mal Spikeball spielen, die Ankunft nach einer langen Fahrradtour, Freundinnen-Treffen in Cafés, neue Bekanntschaften, das Einstudieren von einem neuen Chorstück, schöne Koch- und Spieleabende oder gemeinsam gefeierte Gottesdienste.
Das sind die Highlights, die mein persönliches Wrapped für die letzten Monate wahrscheinlich zeigen würde. Die politischen Krisen waren trotzdem da, aber den Soundtrack in meinem Leben, den können sie eben nicht ganz bestimmen.
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