Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

22NOV2024
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Momentan kommt mir oft ein Satz aus der Bibel in den Sinn: „Freut euch, dass ihr Hoffnung habt. Bleibt standhaft, wenn ihr leiden müsst. Hört nicht auf zu beten.“ Das schreibt Paulus damals an die ersten Christen in Rom. Und ich finde: Auch für uns heute ist das ein guter Ratschlag.

„Freut euch, dass ihr Hoffnung habt.“ Sagt Paulus. Er fragt nicht, ob wir auf etwas hoffen können. Er sagt auch nicht, dass da vielleicht ein Grund ist, Hoffnung zu haben. Für ihn ist es entschieden: Ihr habt Hoffnung. Also freut euch!

Diese Klarheit gefällt mir. Und die Überzeugung: Da ist Hoffnung in mir. Ich weiß nicht, ob ich das von mir aus so gesagt hätte. Aber vielleicht muss ich es hören und mir bewusst machen, um meine Hoffnung zu spüren. Denn es stimmt: Ich habe Hoffnung. Hoffnung, dass wir Menschen doch noch aus der Geschichte lernen können und frühere Fehler nicht wiederholen. Da ist auch Hoffnung in mir, dass Gott alles zum Guten wenden kann.

„Bleibt standhaft, wenn ihr leiden müsst.“ Ist der zweite Ratschlag. Und auch das spricht mich an. Standhaft bleiben. Nicht sofort aufgeben – auch damit kann ich etwas anfangen. Wenn es mal schwierig wird, dann ist es verlockend, sich wegzuträumen und den Kopf in den Sand zu stecken. Wirklich helfen, tut es nicht. Aber dranbleiben, Verantwortung übernehmen und sich dafür einsetzen, dass die Dinge sich ändern – dem kann ich viel abgewinnen.

Und dann ist da noch der dritte Rat: „Hört nicht auf zu beten.“ Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber er gefällt mir. Schließlich ist Beten ja Reden mit Gott. Wenn wir beten, vertrauen wir Gott unsere Gedanken an. Das, was uns bedrückt, das, was uns froh macht und das, wonach wir uns sehnen. Mir tut es gut, mich Gott anzuvertrauen. Manchmal fehlen mir auch die Worte. Gott hört mir trotzdem zu.

Diese drei Ratschläge aus der Bibel sind eine gute Erinnerung. Im Leben habe ich vieles nicht in der Hand. Manches kann ich nicht beeinflussen und ändern. Aber manches schon. Und so übe ich mich in diesen Novembertagen darin: Ich hoffe und ich freue mich. Ich bleibe standhaft. Und ich vertraue mich Gott an. Das tut mir gut.

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