SWR3 Gedanken
Sankt Martin war schon ein cooler Typ! Wobei noch cooler… aber fangen wir von vorne an: wir befinden uns um das Jahr 334 in Amiens, in Frankreich; Martin, 17 oder 18 Jahre alt, ist Soldat; er reitet mit ein paar Soldatenkollegen durch das Stadttor von Amiens; an diesem eiskalten Wintertag sitzt dort ein Mann, der nur ein paar zerfetzte Lumpen anhat; Martin hält sein Pferd an, steigt ab, kniet sich zu ihm auf den Boden; er hat Mitleid und will helfen; nur wie? Geld hat er keins dabei, Essen auch nicht; da kommt Martin eine Idee: Er nimmt seinen Wollmantel ab, den er über der Rüstung trägt; er zieht sein Schwert und schneidet den Mantel in der Mitte durch; die eine Hälfte gibt er dem Bettler, die andere legte er sich wieder um die Schultern; so haben sie es beide warm.
Eine herzerwärmende Geschichte, oder?
Wer so drauf ist, der ist wirklich cool! Wobei weitaus cooler ist, wenn man die Kinder auf dem Sankt Martins-Umzug fragt, das Pferd! Ein richtiges Pferd beim Umzug ist natürlich ein Riesenhighlight. Das Pferd hier bei uns heißt Revolverheld und ist ein beeindruckender Schwarzwälder – schwarz-braun und überragt die meisten Kinder des Umzugs bei weitem. Vor drei Jahren war sein erster Einsatz. Den hat Revolverheld trotz Nervosität sehr gut gemeistert. Im zweiten Jahr hatte er sich die guten Erfahrungen mit Sankt Martin und den Kindern gemerkt und war dann noch viel cooler!
Dieses Jahr: Katastrophe! Revolverheld kann nicht kommen. O weh, was tun?! Da hilft nur eins: wir müssen selbst ran. Der Vater der Pfarrerin bekommt kurzerhand ein Pferdekostüm übergestülpt. Tja, und wer ist nun am coolsten?
https://www.kirche-im-swr.de/?m=40964