SWR3 Gedanken
Das Videospiel „Mario Kart“- dieses Motto hatte sich das Betreuerteam für das Kinderwochenende ausgesucht. Und ich sollte mit den jungen Leuten von der Katholischen Jugend dazu einen Gottesdienst feiern. Dabei hab ich zu Hause noch nicht mal eine Spielkonsole. Bin Generation Gameboy - aber noch in schwarz-weiß aus den 90ern. Team Tetris. Also bin ich erst mal zu meinem jüngeren Kollegen nach Hause und hab mit ihm auf der Play Station „Mario Kart“ gezockt. Im Spiel geht es darum Hindernisse zu überwinden, die sich auf virtuellen Routen in den Weg stellen. Ständig bin ich mit meinem Wagen irgendwo runtergefallen.
Bei der Vorbereitung des Gottesdienstes ist dem Team und mir die Geschichte von Zachäus aus der Bibel eingefallen. Dem stellen sich auch ganz schön viele Hindernisse in den Weg. Zachäus ist klein, die vielen anderen, die Jesus auch unbedingt sehen wollen, versperren ihm die Sicht. Also klettert er auf einen Baum. Und tatsächlich: Jesus sieht Zachäus, geht auf ihn zu und sagt: Heute Abend besuch ich dich. Aber das viel größere Hindernis fängt da erst an: Die Leute drumherum, die sind fassungslos! Zachäus, der Typ vom Zoll, der den Menschen das Geld aus der Tasche zieht, ausgerechnet zu dem will Jesus gehen? Aber Jesus lässt sich davon nicht abhalten. Ich glaube nicht, dass Jesus es gut fand, wie Zachäus mit anderen umgegangen ist. Sondern, dass er ganz fest daran geglaubt hat, dass tief drin in Zachäus auch noch was anderes steckt, was Gutes. Und tatsächlich: Nachdem Jesus bei ihm zu Gast war, ändert Zachäus auch sein Verhalten, gibt zurück was er den Menschen zu viel abgeknöpft hat. Will sogar auch noch spenden für andere, die in Not sind. Zachäus nutzt die zweite Chance. Mir und den Kindern auf der Freizeit macht das Mut: Auch wenn ich Fehler mache - ich kann immer wieder neu anfangen.
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