Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP
Kann es sein, dass uns das Meiste nur geliehen ist? Jedenfalls gehört uns nichts für immer. Die Menschen nicht, die wir lieben. Hab und Gut sowieso nicht. Alles nur geliehen auf Zeit. Sogar das Leben. Das sowieso.
Geschenkt, geliehen, endlich, nicht ewig. Die ganze Welt, eine einzige Leihgabe. Für eine gewisse Zeit uns anvertraut. Von denen, die vor uns waren, an uns weitergegeben, bis wir selber wieder loslassen und sie der nächsten Generation überlassen. Die ganze Schöpfung auf göttlicher Leihbasis den Menschen anvertraut. Das macht schon Sinn, wenn wir so von diesem anvertrauten Planeten reden, wie von einem nur geliehenen hohen Wert, den es zu beschützen und zu bewahren gilt. Mit dem ganz Eigenen kann man womöglich machen, was man will. Mit dem Geliehenen aber nicht. Das gilt es, mit Samthandschuhen anzufassen und ständig dafür Sorge zu tragen, dass es möglichst unversehrt durch unsere Hände geht, bis es andere übernehmen.
Eigentlich eine gute Lösung für ein nachhaltiges und zukunftsträchtiges Umgehen mit allem, was lebt. Die Leihweise als Lebensweise im Verschon-Modus. Gehören tut alles DEM, der uns allen das Leben gibt und zu dem es wieder zurückkehrt. Dem Einen und Einzigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Von Ihm kommt alles. Zu Ihm ist alles unterwegs. Und selbst das, was uns wohl am meisten fehlt, was wir offenbar nicht selber auf Dauer haben, sondern immer wieder durch Hass und Krieg verlieren, kann uns nur von IHM ausgeliehen werden. Hoffentlich. Der Friede nämlich. Der Friede, der uns immer wieder so sehr verloren geht.
Darum können wir nur bitten: „Verleih uns Frieden gnädiglich Herr Gott zu unseren Zeiten. Es ist ja doch kein anderer nicht, der für uns könnte streiten. Denn Du unser Gott alleine!“
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