SWR3 Gedanken

02OKT2024
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An diesem Abend war StarTrek meine Rettung. Einfach nur eine simple Folge, bei der Menschen durch den Weltraum geflogen sind und Probleme damit gelöst haben, dass sie miteinander geredet haben. Selbst in den ausweglosesten Situationen. Sie wollten die Gegner nicht einmal zur Sicherheit ein bisschen anschwindeln. Es ging einfach ständig darum, ehrlich zu sein und zum Schluss wurde alles friedlich gelöst.

Diese völlig utopische Geschichte war eine Wohltat, nachdem ich vorher die Debatten zur Politik und die Nachrichten angeschaut hatte. Ich fühlte mich müde und frustriert. Aber diese Geschichte einer Menschheit, die mit allen Mitteln das Gute tun will, auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt, hat mir gutgetan. Denn so seltsam es klingt: Ich brauche diese Geschichten aus der anderen Welt manchmal.

Geschichten, wie ich sie auch in der Bibel finden kann. Ich brauche diese irren Geschichten, damit ich nicht selbst irre werde. Damit ich nicht verzweifle und wieder darauf vertrauen kann: Es gibt Menschen, die das Gute unbedingt wollen, auch wenn das anstrengender ist, als einfache und schnelle Lösungen. Es gibt Menschen, denen es um die Menschen und ihre Bedürfnisse geht und nicht darum, endlich Ruhe zu haben. Und dann habe ich auch wieder den Blick frei, um zu erkennen: Es gibt sie auch in dieser Welt: Menschen, die mit ihrem Leben und mit dem was sie tun, diese Geschichten Wirklichkeit werden lassen. Die fliegen nicht durchs Weltall, aber sie kümmern sich darum, dass Kinder lesen lernen. Sie reden mit Behörden und suchen Babyklamotten für eine junge Mutter. Sie engagieren sich dafür, dass in unserer Demokratie die Würde jedes Menschen geachtet und wirklich nicht angetastet wird.

Das gibt es und es gibt mir Mut, auch daran mitzuwirken. Und manchmal hilft mir dabei eben auch eine Folge StarTrek.

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