SWR4 Abendgedanken
Traumzeit. Ich träume gerne. Manchmal mitten am Tag.
Vor ein paar Tagen ist die Meldung gekommen, es ist gerade richtig viel Geld im Lotto-Jackpot. Ich bin kein Lotto-Spieler, aber die Meldung hat mich zum Träumen verleitet.
Ich stelle mir vor, einmal spielen und meine Zahlen werden gezogen. Und meine Gedanken gehen auf Reisen. Wie bei einer Werbung sehe ich tolle Dinge, die ich mit dem Geld machen könnte. Ein Haus, ein Auto, ein Boot.
Abends sitze ich in der Küche zusammen mit meiner Frau. Ich erzähle ihr von meinem Traum. Danach kommen wir ins Gespräch. Wir fragen uns, was wir mit dem Geld machen würden, wenn wir den Jackpot knacken.
Sie fragt mich: „Würdest du aufhören zu arbeiten?“ Ich glaube nicht. Ich mag meine Arbeit, bin gerne unter Menschen und für sie da. Und ich bleibe noch ein bisschen an dem Gedanken hängen. „Aber was würdest du mit so viel Geld machen?“ fragt sie weiter.
Na ja, Reisen vielleicht. Schließlich haben wir beide viele Träume, wohin wir gerne einmal reisen wollen.
Gerne auch Freunde einladen.
Neue Fahrräder für uns beide, so richtig coole, das stellen wir uns vor.
Eins ist uns beiden noch ganz wichtig, wir würden viel von unserem Geld spenden, denn wir möchten nicht nur an uns denken.
So schön es ist, sich vorzustellen, was alles wäre und sein könnte, ist es doch sehr wichtig, nicht in den Tagträumen zu bleiben. Denn sie sind Wünsche, und bleiben das meistens auch. Trotzdem können sie uns Mut geben, das tatsächliche Leben mit neuer Kraft anzugehen.
Vieles können wir auch jetzt schon angehen, wenn wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren, etwa eine große Reise zu machen. Oder auch anderen zu helfen und mit Spenden neuen Mut geben.
Und viele wichtige Dinge kann ich für Geld nicht kaufen: eine Familie, Freunde, gute Nachbarschaft.
In der Bibel lese ich sinngemäß die Worte Jesu: Sorg dich nicht um Äußerlichkeiten. Sorg dich um das Leben, um die Liebe, sorg dich um Gott. Alles andere wird dir zufallen.
Darauf vertraue ich.
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