Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

05SEP2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Im September riechen die Natur und die Schöpfung oft richtig gut, finde ich: Die Luft ist frischer und erdiger als noch im Hochsommer. In den Gärten und auf den Feldern duftet das Obst: Äpfel und Birnen, Aprikosen und Pflaumen. Und auf dem Wochenmarkt gibt’s jetzt im September so viel verschiedenes Gemüse, direkt vom Bauern aus der Region, auch das verbreitet herrliche Düfte: Zucchini und Tomaten, Auberginen und Bohnen. Der September ist ein besonderer Monat, um die Schöpfung zu erleben und zu genießen. Und auch ein besonderer Monat, um die Schöpfung zu schützen.

Seit dem 1. September und noch bis Anfang Oktober begehen die Kirchen die so genannte „Schöpfungszeit“. Sie laden in diesen Wochen dazu ein, besonders hinzuschauen und hinzuhören – vielleicht auch: hinzuriechen - auf die Schöpfung. Und zu überlegen: Wie kann ich die Schöpfung noch mehr bewahren? Viele Menschen tun das ja schon, auf vielen unterschiedlichen Wegen. Eine Freundin von mir hat sich zum Beispiel vorgenommen, Plastik zu vermeiden. Sie kauft jetzt noch mehr mit eigenen, mitgebrachten Taschen ein, auf dem Wochenmarkt oder am Gemüseregal im Supermarkt. Eine andere Freundin ist aufs E-Bike umgestiegen und fährt jetzt viel weniger Auto. Sie erzählt: Das tut ihr selber gut – und sie hat dazu noch das wunderbare Gefühl, der Schöpfung und dem Klima etwas Gutes zu tun.

Für mich gehört das im September zusammen: die Schöpfung genießen, den wunderbaren Duft von Obst und Gemüse einatmen – und zugleich: die Schöpfung schützen, indem ich zum Beispiel mit Stofftaschen einkaufen gehe oder möglichst viel Rad fahre oder zu Fuß unterwegs bin. Schon in der Bibel finde ich beides: Da wird Gott aus vollem Herzen gelobt für seine wunderbare Schöpfung, die der Mensch genießen und nutzen darf, Pflanzen, Berge und Flüsse (vgl. Psalm 104). Und zugleich heißt es schon am Anfang der Bibel: Ihr sollt diese Erde bewahren, ihr seid quasi die Statthalter Gottes in dieser Welt, passt auf sie auf! (vgl. Genesis 1,18-29) In diesem Sinne wünsch ich mir und Ihnen jetzt im September: eine wunderbare Schöpfungszeit!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40632
weiterlesen...