Meine Morgengedanken gehören heute ganz besonders Ihnen, die Sie aufgewacht sind, mit schmerzendem Rücken oder Kopfweh. Es kann auch der Bauch oder ein Zahn sein, der Sie plagt. Schmerz lässt sich nicht wegdenken, er meldet sich mehr oder weniger deutlich und fordert Ihre Aufmerksamkeit. Vielleicht ist es sogar ein Dauerschmerz, und der kostet Sie viel Kraft, die Ihres Körpers, aber auch die Ihrer Seele. Schmerz kann sehr "laut" sein, kann das eigene Denken total mit Beschlag belegen und sogar daran hindern, das zu tun, was ablenken oder sonst wie guttun könnte. Weil es halt so weh tut, einfach weh.

Wenn uns wo was schmerzt, merken wir das sofort. Wir spüren es unmittelbar. Schmerz nervt – im doppelten Wortsinn. Er ist – so die Definition – "eine komplexe, unangenehme Sinnes- und Gefühlsempfindung, die von Rezeptoren des peripheren Nervensystems ausgelöst wird." Dabei bestehen enge Wechselwirkungen zwischen Schmerzwahrnehmung und Psyche.

Von Herzen wünsche ich deshalb heute den Schmerzgeplagten unter Ihnen, dass sich Besserung einstellt und ihr Schmerz nachlässt.

Und jetzt widme ich diese Morgengedanken ganz besonders all jenen, die heute aufgewacht sind, ohne dass irgendwo was weh tat, die ihre Beine und Hände schmerzfrei bewegen konnten, die körperlich ganz gut beieinander sind und die – jedenfalls derzeit – nicht über Schmerzen zu klagen haben.

Bemerken Sie das überhaupt, wenn Sie schmerzfrei sind? Wo nix wehtut, verschickt ja auch das Nervensystem keine Nachricht. - Nehmen Sie diese Schmerzfreiheit überhaupt bewusst wahr? Oder geht es Ihnen wie mir: Wenn nichts sonderlich schmerzt, registriere ich das kaum. Ich nehme es wie selbstverständlich.

Kein Nervenreiz vermeldet:
Alles in Ordnung. Sei dankbar.
Freu Dich. Sei zufrieden.
Verlang nicht zu viel vom Tag heute.
Du hast im Grunde schon fast alles, was du brauchst.

Ganz klar, schmerzfreie Zeiten tun gut. Und mehr noch. Es tut gut, sie immer wieder mal wahrzunehmen und wertzuschätzen.