Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Was wünscht du dir denn zum Geburtstag?“ fragt der Vater seine kleine Tochter. „Ein Pferd“, antwortet sie. Der Vater überlegt und fragt dann weiter: „Und was für ein Pferd möchtest du denn, eins aus Stoff, eins aus Holz oder eins aus Plastik?“ „Nein“, sagt die Kleine, „eins aus Pferd“.
Ein Pferd muss aus Pferd sein, alles andere ist ein billiger Ersatz. Ich finde, genauso ist es auch mit dem Leben. Was für ein Leben möchte ich leben? Es gibt vieles, was man Leben nennen kann. Leben kann zum Beispiel das bloße Überleben bedeuten. Auch traurig und unzufrieden durchs Leben zu gehen nennt man Leben. Aber was ich und viele andere Menschen sich wünschen ist mehr: Leben muss aus Leben sein. Leben sollte nicht irgendein Leben sein, sondern echtes Leben, Leben, an dem man Freude hat.
Christen glauben, dieses erfüllte Leben findet man bei Jesus Christus. Mancher fragte sich vielleicht: Verspricht der christliche Glaube hier nicht zu viel? Kann Jesus Christus das auch einlösen, wenn er sagt: „Ich gebe euch echtes Leben, keins aus Plastik oder Holz, sondern eins aus Leben“?
Ich denke, er kann dieses Versprechen tatsächlich halten. Nicht so, dass er mir einfach die Dinge gibt, die nach meinen Vorstellungen zu einem erfüllten Leben gehören: wie zum Beispiel Erfolg im Beruf oder eine glückliche Partnerschaft. Er ist nicht der Zulieferer für ein glückliches Leben. Er gibt nicht irgendetwas, sondern er gibt sich selbst.
Jesus und damit das Leben gefunden hat zum Beispiel der Zöllner Zachäus – ein Betrüger und deshalb sehr unbeliebt. Als Jesus in seine Stadt kommt, laufen alle Menschen zusammen. Weil Zachäus neugierig ist, geht auch er hin. Als Jesus Zachäus sieht, sagt er zu ihm: „Hey, Zachäus ich will heute dein Gast sein“. Und dann heißt es in der Bibel: Zachäus nahm Jesus voller Freude bei sich auf“ (Lukas 19,6, Gute Nachricht Übersetzung),
Ich finde, an dieser Geschichte kann man gut sehen, worin das Leben besteht, das Jesus gibt. Jesus wendet sich Zachäus zu, ohne Bedingungen zu stellen. Wie gesagt: liebenswert war Zachäus nicht. Trotzdem findet Jesu ihn unendlich wertvoll. Das ist das Leben, das Zachäus findet: Die Freude bedingungslos geliebt zu werden.
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