SWR1 3vor8

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Ihr seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk…dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. (1. Petr 2, 9)

Wer ist in Ihrer Familie zuständig für die religiöse Erziehung? Die Mutter oder die Oma? Oder überlassen sie das der Pfarrerin oder den Lehrern, weil die sich da besser auskennen?
In der Bibel ist der Brief eines der ersten christlichen Lehrer erhalten, der sagt: „Ihr!“ Ihr sollt das tun, ihr seid auserwählt, die Wohltaten Gottes zu verkündigen!“ (1. Petr 2, 9) Der Brief ist an ganz normale Leute geschrieben, an Christen wie ich es bin und Sie vielleicht auch. Das ist nicht ein Brief für Spezialisten in Sachen Christentum, für Pfarrer, Priester oder Lehrer. Nein, vom Glauben zu reden, dafür ist jeder auserwählt.
Aber was soll ich denn da sagen, fragen Sie sich jetzt vielleicht. Ich weiß doch da selber nicht so gut Bescheid und habe eigentlich mehr Fragen als Antworten. Was soll ich meinem Kind denn sagen, wenn ich vom Glauben reden soll? Oder anderen Leuten?

Ganz einfach, sagt jener biblische Brief den ersten Christen: Ihr sollt die Wohltaten Gottes erzählen. Darum geht es. Nicht die Gebote und Verbote sind das wichtigste, nicht Werte und Moral, Es geht nicht um Geschichten, von denen manche schwer zu verstehen und kaum zu glauben sind. Die Wohltaten Gottes erzählen.
Aber was sind „Wohltaten Gottes“? Erzählen Sie ihrem Kind zum Beispiel mal, wie das war, als sie es zum ersten Mal in den Armen hielten. Wie Sie sich gefreut haben und gemerkt, das ist ein Geschenk – das will ich beschützen und hüten so gut ich kann. Viele Mütter und Väter, erleben das so – Und wenn sie davon erzählen, fängt das Kind vielleicht an zu verstehen: ich bin für meine Eltern ein Geschenk – ein Geschenk von Gott. Eine Wohltat Gottes. Oder: Erzählen Sie doch mal, wie sie nicht weiter wussten in schwieriger Situation – und dann kam jemand und hat genau die richtigen Fragen gestellt und die richtigen Worte gesagt – und auf einmal ging es weiter und sie haben gedacht: Du bist ein Engel! Eine Wohltat Gottes.
Die Wohltaten Gottes verkündigen. Man kann auch Geschichten aus der Bibel erzählen oder vorlesen. Zum Beispiel, wie Jesus die Kinder ausdrücklich in die Mitte gestellt hat für die Erwachsenen als Vorbild. Oder die Geschichte vom kleinen David, der den großen Goliath besiegt hat. Man kann auch von dem reden, was man selbst nicht versteht – manchmal finden Kinder Antworten, auf die man selbst nie gekommen wäre.
Ich bin überzeugt: Sie können das: von Gott reden und davon, wie viel besser die Welt sein könnte, wenn Menschen sich an ihm orientieren würden. Und natürlich auch entsprechend handeln. Sonst nützt das Reden ja nicht viel. Überlassen Sie das nicht den Experten. Versuchen Sie es mal selber. https://www.kirche-im-swr.de/?m=3974
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