SWR3 Gedanken

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04JUN2023
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„Glühbirnen im Kopf bringen kein Licht.“ Dieser Satz fällt mir ein, als ich mich mal wieder beim ewigen Grübeln erwische. Ich zähle nämlich zu jener Art Mensch, die lieber dreimal überlegen, bevor sie was tun.

Das fängt schon bei den Hobbys an: Da bin ich einerseits unglücklich, weil meine geliebte Gitarre seit Monaten ungespielt an der Wand hängt; andererseits setze ich mich am Abend erstmal hin und überlege, ob es nicht jetzt schon zu spät für eine Musik-Session ist. Ich wollte ja eigentlich noch Sport machen. Vor lauter Nachdenken ist dann die Luft draußen, keins der beiden Dinge passiert und ich schmeiß mich unmotiviert aufs Sofa.

Manchmal ist es auch schlecht für meine Freunde, dass ich so übermäßig rumhirne. Zum Beispiel, wenn ich wochenlang darüber nachdenke, ob mein Kumpel noch sauer ist, weil es letztens bei unserer politischen Diskussion ordentlich gekracht hat. Anstatt, dass ich es kurz mit ihm bespreche.

„Glühbirnen im Kopf bringen kein Licht.“ Der Satz führt mir was Wichtiges vor Augen: Meine Luftschlösser bewegen nichts, wenn ich nicht endlich anfange zu machen.

Jesus hat auch mal so einen Merksatz zum Thema „Licht“ rausgehauen. Er hat gemeint: „Man zündet doch nicht eine Lampe an und stellt sie dann unter einen Topf.“  Und Jesus war der Meinung, dass alle wie Licht sein können, und denen leuchten, die gerade keins haben.

Das hilft mir, dem lieben Kopfmenschen: Auch ich kann für andere leuchten, wenn ich meine Glühbirnen aus dem Kopf hole und damit echtes Licht mache. Ich kann mir einen Ruck geben und Unangenehmes ansprechen, an meinen Freundschaften arbeiten und Frieden suchen. Oder anderen und mir selbst mit meiner Gitarre endlich eine Freude machen.

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