SWR3 Worte

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01JUN2023
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Die jüdische Autorin Rachel Naomi Remen erinnert sich gern an ihren Großvater. Denn als sie klein war, hat er ihr die Hände auf die Stirn gelegt, und hat dann für sie gebetet:

(Mein Großvater begann) stets, Gott dafür zu danken, dass es mich gab und dass er ihn zum Großvater gemacht hatte. Er sprach dann immer irgendwelche Dinge an, mit denen ich mich im Verlauf der Woche herumgeschlagen hatte, und erzählte Gott etwas Echtes über mich. (…) Wenn ich während der Woche irgend etwas angestellt hatte, dann lobte er meine Ehrlichkeit, darüber die Wahrheit gesagt zu haben. (…) Wenn ich auch nur kurze Zeit ohne das Licht meiner Nachttischlampe geschlafen hatte, dann pries er meine Tapferkeit, im Dunkeln zu schlafen. Und dann gab er mir seinen Segen und bat die Frauen aus ferner Vergangenheit, die ich aus seinen Geschichten kannte - Sara, Rahel, Rebekka und Lea - , auf mich aufzupassen.

Rachel Naomi Remen: Neshumele – Der Segen meines Großvaters

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