Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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30MAI2023
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Ein langes Wochenende, wie jetzt an Pfingsten: Das ist für viele eine Gelegenheit, mal wieder durchzuatmen und aufzuatmen. Und manche, die jetzt sogar zwei Wochen Pfingstferien haben, dürfen das besonders ausführlich: durchatmen, wieder zu Atem kommen. Sich erholen von all der Atemlosigkeit und Hektik, die oft im Alltag herrscht.

Wieder zu Atem kommen: Das passt übrigens besonders gut zu Pfingsten. In einer der Pfingstgeschichten aus der Bibel wird erzählt: Jesus kommt nach seiner Auferstehung zum ersten Mal wieder in den Kreis seiner Freundinnen und Freunde – und er haucht sie an und sagt: „Empfangt den heiligen Geist!“ (Johannes 20,20). Sein Atem, sein Lebensatem, geht auf sie über. Und dieser Atem erfüllt sie mit neuem Leben und neuer Energie, auch: mit Tatkraft und Mut. Der Geist Gottes als Atem und Belebung: Auch schon in den ältesten Schriften der Bibel gibt es diese Vorstellung. Da heißt es: „Gott formte den Menschen aus Staub vom Erdboden. Er blies ihm den Lebensatem in die Nase, und so wurde der Mensch ein lebendiges Wesen.“ (vgl. Genesis 2,7).

Ich find das eine schöne Vorstellung. Gott haucht mir Leben ein. Nicht nur am Anfang meines Lebens, sondern immer wieder. Gott will, dass ich zu Atem komme, dass ich mich lebendig fühle. Manchmal atme ich deswegen wirklich tief durch, gerade, wenn viel los ist oder mich Dinge ängstigen oder in Stress versetzen, wenn ich merke, dass mein Atem schnell geht und flach. Auch die Medizin empfiehlt das ja in solchen Situationen: ruhig und tief atmen! Für mich hat dieses Aufatmen etwas mit Gott zu tun. Gott ist Atem und Geistkraft, die in mich einströmen und mir neue Kraft geben wollen.

Aufatmen, tief durchatmen, das tut einfach gut. In unruhigen Situationen oder an den Pfingstfeiertagen. In den Pfingstferien oder einfach mal so zwischendurch.

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