SWR2 Wort zum Tag

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20MAI2023
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Ich habe Geheimnisse. Große und kleine. Damit befinde ich mich in guter Gesellschaft. Denn eine Studie hat jüngst ergeben, dass 97% aller Menschen etwas vor ihren Mitmenschen verbergen. Dabei geht es um Beziehungsthemen, um verborgene Wünsche, ums Geld. Aber auch um Schuldgefühle und um Gedanken, für die man sich schämt.

Manchmal lüfte ich eines meiner Geheimnisse. Dann erzähle ich jemandem, was bisher noch niemand weiß. Dann offenbare ich mich.

Auch Gott trägt Geheimnisse in sich. Für mich ist Gott sogar ein Name für das größte Geheimnis meines Lebens. Wenn ich mich frage, wie alles seinen Anfang genommen hat. Und was am Ende stehen wird. Am Ende meines Lebens. Und am Ende der Welt. Gott gibt uns immer wieder Einblicke in die Geheimnisse des Lebens. In der Bibel trägt gleich ein ganzes Buch den Namen Offenbarung. Das letzte Buch. Ganz hinten. In diesem Buch werden auch Geheimnisse gelüftet. Geheimnisse über die Zukunft der Welt. Dinge, die die Menschen gerne von Gott erfahren hätten. Den Menschen, für die dieses Buch geschrieben wurde, ging es nicht gut. Sie wurden verfolgt. Mussten sich verstecken. Die Enthüllung über den Fortgang der Welt sollte ihnen Mut machen. Sollte sie trösten. Und ihnen eine bessere Zukunft vor Augen malen. Mit Bildern, die sie verstehen konnten. Die ihren Verfolgern aber ein Geheimnis bleiben mussten.

Im biblischen Buch der Offenbarung enthüllt Gott etwas über sich selbst. Und über die Zukunft der Welt. Mit starken Sätzen: „Siehe, ich mache alles neu!“, sagt Gott da. Und: „Schmerzen, Krankheit, selbst der Tod werden nicht mehr sein! Diese erste, diese böse Welt ist im Verschwinden!“ (Offenbarung 21,4+5) Es ist leider kein Geheimnis, dass wir von diesem Zustand noch sehr weit weg sind. Und es ist Gottes Geheimnis, wann etwas von den Sätzen dieser Offenbarung wahr werden wird. Für mich ist es die schönste Offenbarung überhaupt: Die Zusage, dass irgendwann alles gut wird. Seit dem biblischen Buch der Offenbarung ist es kein Geheimnis mehr: Die Übeltäter haben nicht das letzte Wort. Nicht über diese zurzeit so geschundene Welt. Nicht über mich. Darum bleibe ich zuversichtlich. Und möchte daraus kein Geheimnis machen. Sondern darüber reden. So wie jetzt!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37704
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