SWR3 Gedanken

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18MAI2023
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Es ist so ein Bastelbild: unten sieht man eine Gruppe Menschen, in der Mitte Jesus, da drüber eine riesige Wolke, und wenn man an der Schlaufe zieht, dann fliegt Jesus wie eine Rakete hoch in die Wolke. Christi Himmelfahrt.
Gerade war Jesus noch mit seinen Freundinnen und Freunden beisammen, da wird er schon abberufen und fährt auf in den Himmel.

Die Grundschülerinnen und Grundschüler meiner Religionsklasse kennen das auch schon, dieses „gerade noch da, jetzt aber weg“. Gerade war noch der Papa da, jetzt ist er weg, hat sich von der Mama getrennt. Oder die große Schwester, die auszieht. Oder das Meerschweinchen, der Hamster, das Zwergkaninchen, die einfach sterben. Der Opa, der jetzt auf dem Friedhof liegt.

Ich frage die Grundschüler, wie sie das finden. Und sie erzählen von Wut und Traurigsein, aber vor allen Dingen von Hilflosigkeit: sie fühlen sich klein und alleingelassen und verstehen die Welt nicht mehr.

Ich sage, dass damals die Freundinnen und Freunde Jesu sich genau so auch gefühlt haben. Und ich erzähle, dass Gott ihnen den Heiligen Geist an die Seite stellt, der soll ihnen helfen, sie trösten.

Wir überlegen uns, wie so etwas aussehen kann: der Heilige Geist in Aktion sozusagen. Das Erste, was eigentlich fast allen einfällt, ist die Mama, die einen in den Arm nimmt. Und der Papa, der tröstet. Viele erzählen auch von der Oma. Der Geruch des Kuscheltiers. Die Wärme des Bettes. Schokolade, ein Lied, ein Gebet. Ernst genommen werden.

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