Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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09MAI2023
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„I have a dream!“ „Ich habe einen Traum!“ So beginnt die wohl berühmteste Rede von Martin Luther King, dem farbigen Freiheitskämpfer und Prediger. Er hat sie im August 1963 in Washington gehalten, vor 60 Jahren also schon. Sie hat nur 17 Minuten gedauert, aber sie klingt bis heute nach.

Ich kenne kein eindringlicheres und gottvolleres Reden von einer besseren Welt. Mehr als 250 000 Menschen haben es damals gehört und wie ein Gebet mitgesprochen. Die Atmosphäre war zum Zerreißen gespannt und hochexplosiv. Und dahinein hat Martin Luther King dann gesagt: „I have a dream!“ Und die Worte haben sich ausgebreitet wie eine ansteckende Sehnsucht in der ganzen Welt. In der Rede heißt es mittendrin:

„Ich habe einen Traum,
 dass meine 4 kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden,
in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe,
sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.“

Die damalige Bürgerrechtsbewegung hatte die menschenfeindliche Rassentrennung massiv angeprangert. Diese Ungleichheit darf nicht sein. Sie ist unerträglich und wir müssen sie überwinden.

Ohne diesen mutigen und gewaltfreien Appell, wären die unsäglichen Gräben zwischen Schwarz und Weiß niemals so problematisiert worden. Überwunden wurden sie trotzdem noch nicht.

Darum braucht es auch heute solche Träumer, wie Martin Luther King einer war. Wenn wir in dieser Welt jemals Gerechtigkeit, Frieden und eine lebensfähige Schöpfung erhalten wollen, dann wird es immer wieder solch charismatische Träumer geben müssen.  Menschen, die unverschämt visionär und traumtänzerisch mutig auftreten. Menschen, die in Gottes Namen allem menschenverachtenden Tun und Lassen widersprechen. Solche Träumer werden dringend gesucht. Sie sind es, die sich auf die Himmelsleiter trauen. Es muss traumhaft zugehen, wenn wir nicht untergehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37607
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