SWR2 Wort zum Tag

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30MRZ2023
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Vierhundert Tage dauert der Krieg heute; vierhundert Tage, seit Wladimir Putins russische Truppen die Ukraine überfallen haben - vierhundert Tage Tod und Verletzungen, Dunkelheit und Kälte im ganzen Land. Unzählig viele Tote – Zivilpersonen und vor allem auch Kinder in der Ukraine selbst und Soldaten auf beiden „Seiten“. Und Millionen Menschen auf der Flucht – im eigenen Land, vor allem auch in den Nachbarländern und in ganz Europa… Der Krieg selbst scheint sich festgefahren zu haben – kein gutes Zeichen!

Im Trierer Dom beten Christenmenschen um Frieden – seit den ersten Tagen des Krieges mehr als zuvor; anfangs wöchentlich – da gab es ja das Gefühl und die Angst, die Ukraine könnte bald erledigt und damit der Krieg vorbei sein. Aber die Gegenwehr der Überfallenen war und ist stärker. Sollte das Beten dann aufhören? Wir treffen uns seltener – aber immer am 24. des Monats – weil der Überfall am 24. Februar angefangen hatte – und das halten wir durch, solange der Krieg dauert. Viele andere Kirchen und Gruppen machen das ähnlich und beten immer weiter für die Ukraine und die Menschen und um Frieden.

Wobei: scheint ja wirkungslos zu sein. Mal mehr, mal weniger brutal geht das Leid immer weiter; mit immer mehr Waffen und technischen Geräten und anderen Mitteln stärken westliche Länder die Ukraine – und streiten zugleich darüber, ob das alles den Krieg verlängert, statt beide Seiten endlich an den Verhandlungstisch zu bringen… Das werden andere entscheiden müssen – und letztlich die Ukraine selbst.

Als Christenmenschen bleibt uns zweierlei – und beides hilft und beides versuchen wir zu tun: Viele helfen ukrainischen Menschen in der Nachbarschaft oder mit Hilfslieferungen ins Land selbst. Die Malteser, die von Trier aus Hilfe liefern, laden auch weiter zum Beten ein. Bitten Gott um seine Nähe bei den Menschen in so großem Leid; und natürlich darum, dass endlich das Töten und die Zerstörung aufhören. Dennoch geht der Krieg weiter; Gebete sind ja kein Stopp-Schalter dafür. Dass Beten trotzdem hilft, sagen uns Menschen aus der Ukraine immer mal: Es stärkt sie, dass sie uns wenigstens so an ihrer Seite wissen. Und gemeinsam auf den Gott des Friedens zu hoffen, das verbindet und macht die Hoffnung stärker – und es hilft, glaube ich – wirklich!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37361
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