Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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20MRZ2023
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Ich werde mehr und mehr ein Gefühl nicht mehr los: Ich glaube, ich muss mir auf meinen alten Tage wieder die Haare lang wachsen lassen. Und wenn das nicht reicht, dann nehme ich eine Woche Urlaub, lege ich mich ins Bett und lade zu einer Pressekonferenz ein. Genau das haben  Beatle John Lennon und seine Frau Yoko Ono gemacht, nach ihrer Hochzeit am 20. März 1969, heute vor 54 Jahren. Ihre Hochzeitsreise haben sie zu  einem Happening für den Frieden gemacht. Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges. Sie legten sich in der Präsidentensuite des Amsterdamer Hilton Hotels unter die Decke und hielten Hof für zahllose Journalisten. In seinem Lied "The Ballad of John and Yoko" hat Lennon diese Aktion in einigen Zeilen verewigt: "Haben eine Woche im Bett geredet, die Medienleute fragten: Hey, was macht Ihr da?" Ich sagte: “Wir wollen nur ein bisschen Frieden für uns schaffen." Oh Mann, was würden die beiden heute wohl machen? Ich weiß es nicht. Und ich bin mir noch nie so rat- und hilflos vorgekommen wie jetzt. Denn ich kann mir die Frage: “Was kann, was muss man tun, um Frieden in der Welt zu schaffen?” nicht befriedigend beantworten. Zu verstörend und bedrohlich ist für mich der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Aber eins ist klar: Einsatz für Frieden ist keine , kuschelige und warme Angelegenheit, selbst  wenn man sich für den Frieden ins Bett legt. John Lennon hat das in der Ballade von John und Yoko geahnt. Da singt er: „Christus, du weißt, das Leben ist nicht einfach, du weißt, wie hart es sein kann. So wie die Dinge laufen, werden sie mich kreuzigen“. Er hat Recht behalten. Im Dezember 1980 wurde John Lennon auf offener Straße erschossen . Grausam. Aber seine Botschaft bleibt lebendig. Hoffnung  trotz aller Ratlosigkeit:  „Give peace a chance. Gib dem Frieden eine Chance.“

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