SWR3 Gedanken

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07FEB2023
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Pfarrer Sanmann ist ein Pfarrer wie aus dem Bilderbuch. Nicht nur, dass er aussieht wie ein Topmodel, nein er hat auch ein besonders großes Herz und viel Mitgefühl für die Menschen in seiner Gemeinde. Obwohl dieser Pfarrer aus der Serie „Sankt Maik“ eigentlich gar kein Pfarrer ist, sondern ein Trickbetrüger. Aufgrund eines dummen Zufalls war er in die Rolle eines Pfarrers geschlüpft und ist dann aus der Nummer nicht mehr herausgekommen. Und nun ist dieser Fake-Pfarrer ziemlich im Stress, denn er muss dringend an viel Geld kommen, das er dem Gangster Jurek schuldet. Aber während er also fieberhaft nach einer Lösung für sein Problem sucht, nimmt er sich immer wieder viel Zeit für seine Gemeindeglieder:

Er hilft dem Bankdirektor selbstbewusster zu werden, damit der seine Frau zurückerobern kann. Der ungewollt Schwangeren zeigt er neue Perspektiven und sie bekommt den Job als Pfarramtssekretärin. Er bewahrt einen Krebskranken vorm Selbstmord, schlichtet einen jahrelangen Familienstreit, und wickelt ein Findelbaby auf dem Altar in der Kirche. Skandalös, könnte man schreien! Aber dieser unechte Pfarrer zeigt echte Nächstenliebe.

Er redet so, dass ihn alle verstehen können. Verschnörkelte Kirchensprache kennt er nicht. Er ist so herrlich ehrlich in seiner eigentlichen Unehrlichkeit. Er ist überall dabei. Sogar Junggesellenabschiede feiert er mit.

Mit seiner liebevollen und unvoreingenommenen Art steckt er seine Leute vor Ort an. So sehr, dass in null Komma nix ein Gemeindefest mit Versteigerung und Spendensammlung organisiert werden kann, weil alle mit anpacken!

Die Serie zeigt, dass im größten Chaos, Gemeindeleben möglich ist und sogar Spaß machen kann! Weil hier jemand Kirche anders denkt und lebt. Und was wir noch lernen können vom falschen Pfarrer Sanmann: egal wie tief wir selbst im Dreck sitzen, es sich lohnt für andere da zu sein. Das ist echte Nächstenliebe.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37034
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