Heute feiern die Kirchen den 1. Advent. Auftakt in eine ganz besondere Zeit. Wir gehen zu auf die Heilige Nacht, auf Weihnachten, auf die Geburt des Christkindes. Gott wird geboren als Kind. In Armut. Bedroht. Sehr zerbrechlich. Advent heißt so was wie Ankunft. In dem Wort verbirgt sich aber auch noch etwas Anderes. Auf französisch: aventure; auf Englisch: adventure. Abenteuer auf Deutsch. Es ist ein Abenteuer, auf das sich Gott einlässt in dieser Welt. Und wir, die mit vielen Jahren Abstand auf diese Geschichte schauen, wissen schon, dass es erstmal nicht gut ausgeht. Die Familie wird verfolgt, muss fliehen nach Ägypten, Kinder werden ermordet und am Ende auch dieser Mensch: Jesus.

Vielleicht sind es die Frauen, die gerade jetzt ein Kind erwarten, die besonders gut verstehen können, auf was für ein Abenteuer Gott sich da einlässt. Wie viel Mut dazu gehört und Vertrauen. Weil keiner weiß, was dem Kind geschehen wird, was dieses Kind dann machen wird und wie es ausgeht mit ihm. Die ganze Welt verändert sich in einer Geburt oder vielmehr eine neue Welt wird geboren. Gott wird Mensch. Zart. Zerbrechlich. Abenteuerlich. Abenteuer hört sich vielleicht nach Roman an, cool und spannend. Für mich bedeutet es an jedem Tag zu versuchen, dem was kommt, mit Vertrauen und Mut zu begegnen und immer neu aufzubrechen.

Es ist ein langer Weg, bis ein Kind geboren wird. Wir begleiten Gott auf diesem Weg bis Weihnachten. Komme, was da wolle: Gott kommt in diese Welt – ein Abenteuer!