SWR4 Abendgedanken

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29NOV2022
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Die Adventszeit ist eine Übergangszeit. In vielfacher Hinsicht. Das Wetter steht am Übergang vom Spätherbst zum Winter. Die Firmen bereiten ihre Jahresabschlüsse vor. In den Schulen werden alle die Klassenarbeiten geschrieben, die unbedingt noch vor Weihnachten geschrieben werden müssen. So eine Übergangszeit ist prall gefüllt mit Eindrücken. Und sie sind notwendig, damit man  gut rüber kommt – rüber in etwas Neues.

Seit einigen Monaten befinde ich mich im Übergang zum Ruhestand. Der steht im nächsten Jahr bei mir an. Und ich finde, dass die Adventszeit ganz gut zu meiner Stimmung passt. Übergänge, das sind Zeiten, in denen man nicht mehr ganz da ist, wo man die ganze Zeit war und noch nicht dort ist, wo es hingeht. Und dazwischen fühlt es sich manchmal ziemlich durcheinander an.

Die Bibel erzählt eine Geschichte von so einer chaotischen Übergangszeit, als Jesus beginnt, die ersten Jünger zu berufen.

Zunächst war Jesus als Wanderprediger noch alleine unterwegs. Ein paar Fischer erleben, dass es mit diesem Jesus etwas Besonderes auf sich hat. Einmal haben sie eine enttäuschende Erfahrung gemacht. Sie haben eine ganze Nacht lang gearbeitet und nichts gefangen. Dann ist Jesus gekommen und hat den erschöpften Fischern gesagt, sie sollen ihre Netze noch einmal auswerfen. Gegen alle Berufserfahrung der Fischer sind sie ihm gefolgt und haben dabei einen sensationellen Fischzug gemacht.

Einen der Fischer – Simon Petrus – bringt das völlig durcheinander. Er merkt sofort: Mit Jesus hat es etwas Besonderes auf sich. Zu ihm will er gehören. Aber damit wird sich auch sein ganzes Leben verändern.

 den Übergang. Er und die anderen haben sich Jesus angeschlossen. Es war sicher nicht leicht, die alte Routine zu verlassen, aber sie haben erkannt, dass gute neue Erfahrungen möglich sind, wenn sie Jesus vertrauen.

Ich glaube, das ist die Chance jedes Übergangs. Auch des Übergangs in den Ruhestand und der Adventszeit als Übergang in ein neues Jahr:

Dass wir im größten Durcheinander sicher sein dürfen: Übergänge gehören dazu, und sie sind der Anfang von dem Moment, an dem etwas Neues beginnt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36562
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