Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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12NOV2022
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Glaube ist nicht nur Privatsache. Christsein ist zwar ganz schön persönlich, aber es bleibt nicht allein für sich im stillen Kämmerlein.  Es geht aus sich heraus und auf andere zu. Da trifft es sich gut, wenn dann aus dem Ich ein WIR wird und aus der Vereinzelung eine Gemeinschaft. Jesus hat das genau gewusst und gefördert. Und er hat dazu nachhaltig Sprechhilfen eingebaut. Zum Beispiel in das Gebet, das wir ihm verdanken. Seine Leute hatten ihn ja einmal gefragt, wie man das macht, mit Gott reden. Und da hat er sich ein Gebet einfallen lassen, das seither um die ganze Welt geht.

Das VATER UNSER macht aus den Christen die wirklich wahren global prayer. Das habe ich eindrucksvoll auf einer Reise zu unserer Partnerkirche in Ghana erlebt. Wo wir auch hingekommen sind, ob zu Gottesdiensten oder Besuchen bei von uns geförderten Projekten, überall wurde viel und heftig gebetet. Und zum Abschluss kam immer das gemeinsame Vater Unser. Das haben dann alle in ihren jeweiligen Landes bzw. Stammessprachen gesprochen. Es ist dann immer sehr beeindruckend gewesen, wie wir doch alle auf den Punkt zum gemeinsamen Ende fanden und schließlich wie aus einem Mund zusammen AMEN sagten. Bezeichnend finde ich, dass uns Jesus nicht eine Anrede Gottes in den Mund gelegt hat, die etwa „Mein Vater!“ sagt oder“ Du mein Gott!“, sondern dass wir IHN nach seiner Sprachregelung immer als Unser aller Vater ansprechen.  Der größte gemeinsame Nenner aller Gläubigen weltweit ist UNSER Vater im Himmel.  Das gemeinsame weltumspannende Gebet der Christenheit setzt immer auf das WIR.  Das gemeinsame Glaubenshaus, in dem wir wohnen, mag viele einzelne Zimmer haben, aber alle Räume sind durchflutet von dem einen Gottesnamen.  Damit wir es nie vergessen. Wer betet sucht immer das WIR. Gott ist nicht nur mein, sondern Unser Vater! Das hält uns zusammen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36465
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