SWR3 Gedanken

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21OKT2022
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Wie sieht Gott eigentlich aus? Und wie ist er so? Viele Menschen haben schon versucht Gott zu beschreiben. Aber an einer Stelle in der Bibel gibt Gott selbst etwas von sich preis. Und zwar dem Prophet Mose. Der möchte Gott sehen. Er braucht das, um sich zu vergewissern, dass er wirklich auf dem richtigen Weg ist. Und nach langem Bitten hat Gott ein Einsehen und kündigt an: Ich werde in meiner unermesslichen Schönheit an Dir vorbeigehen und meinen Namen vor Dir ausrufen. Ich will allen wohl, denen ich Wohlwollen schenken will. Ich leide mit allen, die ich bemitleiden will (Ex 33,19).

Ich höre aus dieser Ankündigung zweierlei: Gott ist schön. Und: Gott tut was er will. Das überrascht mich nicht. Schönheit und Willensstärke, das sind Eigenschaften die erfolgreich machen. Aber viele Menschen schüchtert das auch ein. In Märchen sind die Schönen und Willensstarken oft die Bösen. Schneewittchens Stiefmutter. Und auch in romantischen Komödien hat der tollpatschige Held oft einen schönen, smarten Gegenspieler. Sind Schönheit und Willenskraft denn Gründe zum Fürchten? Vielleicht schon, wenn sie ein böses Ziel verfolgen. Aber genau das ist von Gott nicht zu befürchten. Er sagt Mose ja, was er sein will:  wohlwollend und mitleidend. Und genau das zeigt er im Laufe der Geschichte immer wieder. Gottes Willenskraft äußert sich darin, anderen Gutes zu wollen. Und seine Schönheit darin mitfühlend zu sein. Und das ist nicht zum Fürchten, aber zum Niederknien!

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