SWR3 Gedanken

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17OKT2022
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Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit! So beschreibt Paulus, einer der ersten Christen, wie er Gottes Geist erlebt (2 Kor 3,17). Paulus fühlt sich frei. Und auch ich bin froh, dass ich frei leben kann, meine eigenen Entscheidungen treffe und mich nicht verbiegen muss. Für mich hat das viel mit Gottes Geist zu tun. Aber heißt das auch: Wo Menschen nicht frei leben können, da ist Gottes Geistkraft nicht? Das glaube ich nicht! Was sollte dann aus den Unterdrückten dieser Welt werden? Ich glaube, dass Gottes Geist gerade den Unfreien beisteht. Denen, die Unrecht erleiden und Gewalt erfahren. So wie die Menschen, die gerade im Iran protestieren. Sie leben unter einer Regierung, die sie unterdrückt – und jetzt erkämpfen sie sich die Freiheit laut auszusprechen, wer sie eigentlich sind und was sie selbst wollen – trotz der Gefahr. Sie lassen sich nicht länger verbiegen.

Wo ist Gottes Geist? Da, wo Freiheit ist! Wo wir uns frei fühlen die Menschen zu sein, die wir sind. Zum anderen steckt da auch eine Aufforderung drin, was wir mit unserer Freiheit anfangen sollen: Nämlich andere in ihrer Freiheit stärken. Wenn wir für die Freiheit kämpfen, wenn sie bedroht wird und wenn wir uns für die einsetzen, die unfrei sind. Ob das nun im Iran ist oder vor unserer eigenen Haustür. Wo Menschen beseelt von der Geistkraft Gottes handeln, da ist Freiheit, da werden Menschen frei. 

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