SWR3 Gedanken

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16SEP2022
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Zwei-Euro-neunundneunzig für ein T-Shirt. Irgendwas kann da nicht stimmen. Für das Teil musste Baumwolle angebaut werden, verarbeitet und zu Stoff gewebt. Und dann müssen Näherinnen und Näher irgendwo auf der Welt aus diesem Stoff auch noch das T-Shirt nähen. Und das alles für 2,99? Schwer zu glauben, dass das überhaupt möglich ist.

Ist es. Aber fair geht das wohl kaum. Wie Menschen in der Textilindustrie ausgebeutet werden, vor allem in Entwicklungsländern, ist schon seit Jahren bekannt. Einiges hat sich in den letzten Jahren auch wirklich verbessert, aber bei weitem nicht genug. Und darum stellt die „Faire Woche“, die heute beginnt, das Thema Textilien in den Mittelpunkt. Die oft verheerenden Arbeitsbedingungen. Die miese Bezahlung der Menschen. Die Umweltschäden durch die massenhafte Herstellung der Klamotten. Klar, so ein Super-Schnäppchen triggert meinen Jagdinstinkt. Doch den wahren Preis dafür zahlen am Ende andere. Menschen in China, Bangladesch oder Vietnam. Die „Faire Woche“ will deshalb motivieren, beim Shoppen nicht den Verstand auszuschalten. Nicht nur auf den Preis zu schauen, sondern vielleicht auch mal darauf, wie T-Shirt, Hose, oder Pulli entstanden sind. Das ist mühsam und Spaß macht es in der Regel auch nicht. Aber beim Shoppen fair zu bleiben tut ja nicht nur den Menschen gut, die die Sachen für uns herstellen. Sondern letztlich auch mir und meinem Gewissen. 

https://www.faire-woche.de/faire-woche-2022

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