SWR2 Wort zum Tag

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22AUG2022
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Immer wieder montags: Der erste Schritt in eine neue Woche. Tun Sie sich damit auch oft schwer? Aufstehen - und los - so einfach ist das nicht immer. Was kann alles belasten und im Weg sein... ! Nicht nur müde Knochen oder ein schmerzender Rücken. Auch seelische Belastungen können lähmen! Der Streit vom Wochenende. Ängste vor der Zukunft. Sorgen um die Liebsten. Düstere Entwicklungen in der Welt, die mich betrüben und lähmen. Nach jedem Wochenende liegen sie wieder wie ein Stein auf der Seele. Manches ist auch selbst gemacht: Unendliche To-Do-Listen für den Montag und den Rest der Woche. Aufgaben, die ich mal so aufschreibe – um einen Überblick zu haben, was zu tun ist.
Nur um dann festzustellen, dass ich damit auf gar keinen Fall fertig werde. Das zieht runter. Woher also einen Antrieb nehmen?
Woher kommt ein Impuls für den ersten Schritt?

Ich suche dann oft nach Menschen, die den ersten Schritt gewagt haben und losgegangen sind. Sie sollen mich quasi ins Schlepptau nehmen. Ihr Mut soll mich ermutigen, ihr Aufbruch soll mir einen Anstoß geben.

In der Bibel gibt es etliche davon. Abraham zum Beispiel. Auf Gottes Ruf – „Mach dich auf Abraham! Geh für Dich, geh deinen Weg...!“ (1.Mose 12,1) – ist Abraham im Gottvertrauen losgezogen – auch ohne zu wissen, wohin der Weg führt.

Oder  ein Gelähmter, der plötzlich einen ersten Schritt wagt: Jesus hatte ihn gefragt: „Willst du gesund werden?“ Und dann zu ihm gesagt: „Steh auf ... und geh ... !“ (Joh 5,6+8). Unfassbar: nach achtunddreißig Jahren – heißt es da – hat der Gelähmte einen ersten Schritt gewagt – und konnte wieder auf eigenen Beinen stehen und selber gehen. Große und großartige Aufbrüche sind das. Die Bibel enthält, wenn ich sie mit dieser Brille lese, eine ganze Sammlung von Ermutigungen zum ersten Schritt. Mit Konsequenzen - für Einzelne oder für ein ganzes Volk. Und immer kommt es dabei auf den ersten Schritt an.

Nur wie kann das in meinem Alltag gelingen? Ich sage mir: „Es geht erst einmal nur um diesen einen ersten Schritt – in diesen einen Tag, der vor Dir liegt. Denn: Diesen neuen Tag im Leben hat Dir Gott geschenkt. Nimm das Geschenk an. Füll den Tag mit Leben. Und übersieh nichts von dem Segen, den Gott Dir über den Weg schickt. Und entdecke dabei: Es hat einen guten Sinn, dass Du im Leben unterwegs bist. Für Dich und für Andere.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=36069
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