SWR3 Gedanken

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11AUG2022
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Ein Jahr spielt unser Sohn jetzt im Fußballverein in der F-Jugend. Das ist nur möglich, weil drei Väter die Jungs und Mädels ehrenamtlich trainieren. Einer meinte mal, dass er über die Bambinis reingerutscht ist. Da hatte der Verein noch dringend jemanden gesucht und er hat sich breitschlagen lassen.

Da begann sein Weg als Trainer. Wohin der Weg ihn führen sollte, das war am Anfang noch gar nicht klar. Aber seitdem hat er mit den anderen zusammen Lehrgänge besucht und unglaublich viel Zeit und Herzblut für die Kinder investiert.

Wahrscheinlich geht es vielen so, die sich ehrenamtlich einbringen. Wohin der Weg führt, das ist am Anfang noch gar nicht so richtig klar. Aber unglaublich oft ist es so, dass das ehrenamtliche Engagement wachsen lässt. Einen selbst. Durch all die Impulse, die man erhält. Durch alles, was man an Herausforderungen meistert. Aber eben auch andere. Beim Fußball zum Beispiel lernen die Kinder ja nicht nur Fußball spielen. Sie lernen Fairness, Zusammenhalt und oftmals Freunde fürs Leben kennen.

Mich erinnert das an die Geschichte von Abraham. Die steht ziemlich am Anfang der Bibel. Da sagt Gott dem Abraham: „Geh los, verlass deine Heimat. Ich habe etwas mit dir vor. Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“ Abraham geht dann wirklich los und wächst über sich hinaus. Drei große Religionen erwachsen aus ihm, das Judentum, das Christentum und der Islam.

Sich auf den Weg machen. Seine Komfortzone verlassen. Ohne genau zu wissen, wohin der Weg führt. Abraham hat das gemacht. Ich glaube, beim Ehrenamt ist das auch so. Wer sich engagiert, investiert Zeit, Energie und eine Menge Herzblut. Aber oft wird man damit zum Segen für andere. Jemand, der anderen einfach guttut und selbst daran wächst.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35942
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