Anstöße sonn- und feiertags

Anstöße sonn- und feiertags

07AUG2022
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Kurz vor den Ferien habe ich mit einigen Schulabgängern über ihre Schulzeit gesprochen. Was einfach gut war in den vielen Jahren. Woran sie gerne denken und auch, was sie nicht vermissen werden. Es sind Schüler einer Förderschule, die sehr direkt und meistens spontan aus dem Bauch heraus antworten. Und so ist für Philipp ganz klar: „Das Beste waren eindeutig die Pausen! Da war Zeit für die Freunde und auch mit den Lehrern konnte man mal Quatsch machen.“ Die Pausen, also. Und ich dachte, das aufwendige Zirkusprojekt käme zur Sprache, in dem eine ganze Woche lang jede Menge ausprobiert und gelacht werden konnte. Die Klassenfahrten und Ausflüge. Das Fußballturnier oder die Auftritte mit der Schulband. „Ja“, sagt Philipp, „das war echt auch alles schön, aber das Beste waren die Pausen.“ Er bleibt dabei.

Jetzt in den Ferien ist mir das wieder eingefallen und ich gebe Philipp recht. Auch mir sind Pausen sehr wichtig. Zeiten, die unverplant sind. In denen ich keine Uhr und keinen Kalender brauche. Zeiten zum Abschalten und gerne auch mal zum Quatsch machen. Gerade diese Sommertage wecken in mir den Wunsch nach Pausen. Die gereizte Stimmung in der Gesellschaft. Die aufgewühlte Welt, die uns jeden Tag mit neuen Problemen konfrontiert. Ja, das beschäftigt mich. Ich will mich davon aber nicht ganz gefangen nehmen lassen. Von all den negativen Nachrichten, die uns Tag für Tag überfluten. Pausen sind da wichtig! Pausen für das Schöne und Unbeschwerte.

Auch in der Bibel wird erzählt, dass Jesus immer wieder mal Pausen einlegt. Wenn es ihm zu viel wurde, stieg er auf einen Berg oder fuhr im Boot auf einen See hinaus. Um allein zu sein. Um zu beten. Um Kraft zu sammeln.  So wünsche ich Ihnen ausreichend Pausen für alles, was Sie aufleben lässt – nicht nur heute am Sonntag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35934
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