SWR3 Gedanken

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28JUN2022
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Es gibt Regenbogenfahnen, Regenbogenaufkleber, Regenbogen-T-Shirts, Pullis, Mützen, Schuhe – sogar einen Toilettendeckel mit Regenbogen habe ich neulich gesehen.

Ich habe gelernt: die Bedeutung der Regenbogenfahnen ist unterschiedlich: Wenn die Blautöne oben sind, ist es eine Friedensfahne – in Italien gibt es diese Pace-Fahnen seit den 1960er Jahren.

Wenn die Rottöne oben sind, ist es eine Fahne der queeren Community. Seit den 70er Jahren gibt es diese Flagge. Und noch vielviel älter ist die Regenbogenfahne der Bauernkriege des 16. Jahrhunderts. Auf den Schlachtfeldern haben die Bauern solche Flaggen mit sich geführt. Mit ihrem Kampf gegen die Unterdrückung haben sie so eine sozial-religiöse Botschaft verbunden: Gott hält seit Noah seinen Bund mit den Menschen aufrecht und dabei zählt jeder Mensch gleich viel.

Die Bibel erzählt, dass Gott in ferner Vorzeit den Regenbogen in den Himmel gesetzt hat. Als Friedensangebot an die Menschen, denen er vorher aus Enttäuschung eine Flut geschickt hat. Als Zeichen für einen ewigen Bund, den Gott mit den Menschen schließt. Mit allen Menschen.

Ob nun also auf Friedensdemos oder Christopher Street Day Paraden – der Regenbogen passt: Weil alle Menschen mit Gott verbündet sind, weil wir alle Gottes Ebenbild sind. Auch wenn wir so unterschiedlich sind wie die Farben eines Regenbogens.

Unter Gottes weitem Himmel haben alle Platz.  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35659
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