SWR3 Gedanken

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27MAI2022
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Wenn man einer richtig großen Aufgabe gegenübersteht, kann das Angst machen; vor allem, wenn davon abhängt, wie es weiter geht. Eine Abschlussarbeit zum Beispiel. Die steht bei mir gerade an. Und sie sorgt dafür, dass ich mir ständig Sorgen mache. Zum Beispiel darüber, ob ich rechtzeitig fertig werde, um den Job anzufangen, den ich machen will. Und wenn nicht, wie es dann wohl weiter geht. Manchmal kann die Ungewissheit richtig lähmend wirken. Die Gedanken kreisen nur noch um diese Fragen und sorgen dafür, dass ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren kann.

In solchen Situationen hat mir meine Mutter schon oft den folgenden Rat gegeben: Hab ein bisschen Gottvertrauen! Wenn ich das höre, verdrehe ich meistens erstmal die Augen. Gott wird meine Arbeit sicher nicht für mich schreiben. Ich ahne aber, was sie mir eigentlich damit sagen will. Nämlich nicht, dass ich mich zurücklehnen soll und darauf hoffen, dass es schon irgendwie wird. Das wäre naiv. Auf Gott zu vertrauen heißt nicht, dass er alles für mich regelt. Ich muss mich schon anstrengen und mein Bestes geben. Ich muss Entscheidungen selbst treffen und gut überlegen.

Aber um alles, was ich nicht beeinflussen kann, muss ich mir nicht ständig Gedanken machen. Diese Dinge gebe ich ab und vertraue darauf, dass sie bei Gott gut aufgehoben sind. Und: Ich weiß, dass Gott mehr sieht als die Aufgabe, die ich gerade bewältigen muss. Ganz egal, wie ich am Ende abschneide: Gott meint es gut mit mir.

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