SWR3 Gedanken

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26MAI2022
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In den Kirchen wird heute Christi Himmelfahrt gefeiert. Die Bibel erzählt, dass Jesus nach seinem Tod aufersteht und noch einmal 40 Tage mit seinen Freunden verbringt. Er spricht und isst mit ihnen und es scheint alles wieder wie vorher. Aber dann kommt die Geschichte mit der Himmelfahrt. Jesus wird vor den Augen seiner Freunde von einer Wolke in den Himmel gehoben.

Ich gebe zu: Mit dieser Geschichte konnte ich lange nichts anfangen. Es geht mir ein bisschen wie den Jüngern; die stehen da und starren in den Himmel. Wahrscheinlich fragen sie sich auch, was das soll. Jesus ist ja gerade erst zurückgekommen. Vielleicht wünschen sie sich auch, ihrem Freund folgen zu können. Das geht aber nicht; sie bleiben allein zurück. Schon wieder.

Die Geschichte geht noch weiter: Während die Jünger sehnsuchtsvoll in den Himmel schauen, erscheinen plötzlich zwei Engel. „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ fragen sie und reißen die Jünger damit aus ihren Gedanken. Dieser Teil der Geschichte ist mir wichtig geworden. Ich lese ihn als Auftrag: Verbringt Euer Leben nicht damit, in den Himmel zu schauen! Richtet Euren Blick in die Welt! Dorthin, wo man Euch braucht. Setzt Euch ein für Gerechtigkeit und Frieden; so, wie Jesus es vorgelebt hat. Sorgt dafür, dass der Himmel hier auf Erden anbricht.  

Wenn ich meinen Blick heute an Christi Himmelfahrt in die Welt richte, denke ich: Selten war dieser Auftrag dringlicher als jetzt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35458
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