SWR3 Gedanken

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16MAI2022
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Licht tut gut. In jeder Hinsicht. Ohne Licht wird es dunkel. In meinem Wohnzimmer, aber auch in meiner Seele. Lichtmangel macht müde, lustlos, deprimiert. Das hat etwas mit meinen Hormonen zu tun. Aber nicht nur. Weil sich das Leben nicht nur mit Hormonen erklären lässt.

Vor ein paar Monaten ist mein Mann gestorben. So etwas macht die Seele richtig dunkel. Der Tod löscht das Licht aus. Das in der Seele. Und die tappt im Finsteren. Gerät total aus dem Gleichgewicht. Und sehnt sich so nach Licht. In all den Wochen sind mir Menschen zu Lichtgestalten geworden. Durch Worte und Gedanken, Gebete oder einfach dadurch, dass sie mich in Ruhe gelassen haben.

Heute ist der Internationale Tag des Lichts. Von der UNESCO vor vier Jahren eingeführt. Um daran zu erinnern, welche Bedeutung das Licht in so vielen Bereichen unseres Lebens hat. In Wissenschaft, Kultur, Kunst, Bildung, Medizin, Kommunikation und Energienutzung. Und eben auch für die Seele. Ganz besonders für die Seele.

Keine Glühbirne dieser Erde kann die Seele so hell machen wie Menschen, die etwas vom Licht verstehen. Weil sie etwas von Liebe verstehen. „Mehr Licht“, soll der Dichterfürst Goethe auf dem Sterbebett gesagt haben. Mehr Liebe, sage ich. Gerade im Angesicht der Dunkelheiten, die meiner Seele zu schaffen machen - mit der Liebe geht meinem Leben wieder ein Licht auf und ich gewinne Gleichgewicht.

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