SWR3 Gedanken

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04APR2022
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Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr haben derzeit erhöhten Gesprächsbedarf. Das sagt jedenfalls die Militärseelsorgerin Merle Schröer auf ihrem Instagram-Kanal. Denn auch Soldatinnen und Soldaten haben Angst und sind verunsichert durch die Situation in Europa. Das macht mir wiederum klar: Die Bundeswehr besteht nicht nur aus Waffen, Panzern und Kriegsschiffen, sondern aus Menschen. Männer, Frauen, Mütter und Väter.

Über 180.000 Soldatinnen und Soldaten leisten ihren Dienst zurzeit in der Bundeswehr. Und die Bundeswehr soll jetzt 100 Milliarden Euro bekommen. Das finden viele gut. Auch die Soldatinnen und Soldaten. Kann ich verstehen. Es macht ja keinen Spaß, den Mangel zu verwalten. Wer arbeitet, will auch, dass das Arbeitsmaterial gut funktioniert.

Dabei wollen die meisten ihre Kampfjets und Panzer gar nicht zum Einsatz bringen. Jedenfalls nicht in einem echten Krieg. Und auch wenn alle sich darüber im Klaren sind, dass der Ernstfall kommen kann, ist es dennoch ein anderes Gefühl plötzlich zum Beispiel nach Litauen abkommandiert zu werden, weil man weiß: Ganz in der Nähe herrscht ein echter Krieg.

Besonders berührt hat mich, dass Merle Schröer auf ihrem Instagram-Kanal davon erzählt, dass sie auch bei der Bundeswehr für den Frieden beten. Die Militärbischöfe der evangelischen und katholischen Kirche mit dem jüdischen Rabbiner sagen: „Der Krieg muss enden. Frieden muss werden.“  Wie gut, dass die Bundeswehr aus Menschen besteht – Männern, Frauen, Müttern und Vätern. Und auch da die Sehnsucht nach Frieden so groß ist.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35158
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