Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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07APR2022
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Ich mag den „Bergdoktor“. So heißt eine Fernsehserie, die bis vor kurzem gesendet wurde. Ich habe mich gefragt, warum ich sie so gerne anschaue. Die Kulisse am Wilden Kaiser, sympathische Schauspieler*innen, Liebesgeschichten und vor allem die Familie Gruber. Sie hält zusammen auch wenn das oft alles andere als leicht ist. Heil ist die Gruberfamilie nicht. Es gibt alte Familiengeheimnisse, Trennungen, Existenzängste, Streit zwischen den Brüdern, wie im echten Leben. Richtig beeindruckend finde ich, wie sich alle in dieser Fernsehfamilie für die Kinder anstrengen. Keines der Gruberkinder lebt mit Mama und Papa zusammen. Die Beziehungen zwischen den Erwachsenen sind oft kompliziert. Klar ist aber immer: Die Kinder sollen so wenig wie möglich darunter leiden. Vielleicht kennt der Drehbuchautor die Bitten an geschiedene Eltern.

Sie beschreiben, was Kinder brauchen, wenn Eltern sich trennen. Und diese Bitten gehen so:
„Liebe Mama, lieber Papa, vergesst nie: ich bin das Kind von euch beiden. Wenn ihr euch trennen wollt, ist das eure Sache. Ich habe euch beide gleich lieb. Ich will mich von keinem von euch trennen und ich will keinen von euch verlieren. Bitte sorgt dafür, dass ich immer zu meiner Mutter und zu meinem Vater nach Hause kommen kann. Und macht den anderen nicht schlecht vor mir, denn das tut mir weh.

Redet miteinander wie erwachsene Menschen und benutzt mich nicht als Boten zwischen Euch.
Verplant nie die Zeit, die mir mit meinem anderen Elternteil gehört. Ein Teil meiner Zeit gehört meiner Mutter und mir und ein Teil meinem Vater und mir. Haltet euch daran.
Streitet nicht vor mir. Seid wenigstens so höflich, wie ihr es zu anderen Menschen seid und wie ihr es auch von mir verlangt. Und erzählt mir nichts von Dingen, die ich noch nicht verstehen kann.
Einigt euch fair übers Geld. Ich möchte nicht, dass einer von euch viel Geld hat – und der andere ganz wenig. Für mich ist Zeit viel wichtiger als Geld.“

All das ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber es lohnt sich, immer wieder neu überlegen: was brauchen die Kinder. Sie haben ein Recht darauf, dass ihre Eltern sich für sie anstrengen. Und sie werden es ihnen danken.

Quelle: http://www.karin-jaeckel.de/werhilft/waskinderwollen2.html

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35140
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